Berlin Außenminister Sigmar Gabriel hat den Kurs des serbischen Ministerpräsidenten Aleksandar Vucic trotz landesweiter Proteste gestützt. „Wir finden den Weg, den das Land gehen will, gut“, sagte Gabriel am Mittwoch bei seinem Besuch in Belgrad. Er nannte Serbien einen „Stabilitätsanker“ für den gesamten westlichen Balkan.
Der 47-jährige Vucic war vor gut einer Woche mit absoluter Mehrheit zum Präsidenten gewählt worden. Seitdem gehen jeden Tag im ganzen Land Tausende Menschen auf die Straße. Sie werfen dem Regierungschef vor, Parlament, Justiz und Medien zu dominieren und fordern den Rücktritt Vucics und seiner engsten Mitarbeiter. Zu den Demonstranten gehören überwiegend Studenten, aber auch mehrere Gewerkschaften und Berufsverbände haben sich angeschlossen.
Gabriel bezeichnete die Demonstrationen als ganz normalen Ausdruck der Meinungsfreiheit. „Es ist etwas, das zur Demokratie dazugehört“, sagte er. „Es ist auch in meinem Land so, dass Regierungen gelegentlich mit großen Demonstrationen konfrontiert sind.“