Spanien Immer mehr Firmen verlassen Katalonien

Fast 1200 Unternehmen haben seit der Zuspitzung der Katalonien-Krise ihren Sitz aus der Region ins restliche Spanien verlegt. Spaniens Wirtschaftsminister warnt vor einem „wirtschaftlichen Selbstmord“ Kataloniens.

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Während dieser Demonstrant die Unabhängigkeit Kataloniens befürwortet, verlassen immer mehr Unternehmen die autonome spanische Region. Quelle: dpa

Madrid Seit der Zuspitzung der Katalonien-Krise Anfang Oktober haben 1185 Unternehmen ihren rechtlichen Sitz in andere spanische Regionen verlegt. Diese Zahl nannte am Freitag die Handelsregisterstelle in Madrid. Einen Rekord gab es allein am Donnerstag mit 268 Firmensitzverlegungen. Ein tatsächlicher Umzug ist damit aber meist nicht verbunden. Im Fall einer Unabhängigkeit von Katalonien könnten sich die Unternehmen mit einem rechtlichen Sitz an anderen Orten aber weiter nach spanischen Bestimmungen richten.

Zu den Unternehmen, die in dieser Woche ihren Sitz verlegt haben, gehören die Sektfirma Codorníu, der Nudelproduzent Gallo, die Spanien-Niederlassung der Versicherungsgruppe Zurich, die Immobilienfirma Servihabitat und das Medizinunternehmen Pangaea Oncology. Die große Mehrheit hatte ihren Sitz bisher in Barcelona.

Wirtschaftsminister Luis de Guindos warnte am Donnerstag im Parlament vor einem „wirtschaftlichen Selbstmord“ von Katalonien. Seit dem vom Verfassungsgericht für illegal erklärten Unabhängigkeitsreferendum am 1. August seien die Umsätze etwa der großen Supermärkte und Kaufhäuser um 20 Prozent zurückgegangen.

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