Städte der Zukunft Shanghai: Vom Paris des Ostens zur Wirtschaftsmetropole

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Shanghais Führungsrolle

Shanghai Quelle: dpa

Jetzt knüpft Shanghai an seine goldenen Zeiten an. Die Stadt ist das neue Wirtschafts- und Finanzzentrum, Shoppingparadies und schickt sich an, kulturelles Zentrum Asiens zu werden. Einige der besten Hochschulen Chinas haben ihren Campus hier. Die teuren Nachtclubs, Diskotheken und Pubs bilden die Kulisse für die Schönen und Reichen der Welt. Wenn künftig von Weltstädten wie New York, London und Paris die Rede ist, wird immer öfter auch der Name Shanghai fallen.

Denn wirtschaftlich gibt die Stadt mit ihren rund 20.000.000 Einwohnern schon lange den Ton in China an. Große Konzerne wie Baosteel, Chinas größter Stahlhersteller, oder der Autobauer SAIC steuern ihre Geschäfte aus den Zentralen in Shanghai.

Voller Chancen

Auch die deutsche Wirtschaft zieht es traditionell in die Stadt mit einem der größten Containerschiff-Häfen der Welt. Etwa die Hälfte der rund 5000 deutschen Firmen in China haben sich im Einzugsgebiet Shanghais niedergelassen. ThyssenKrupp betreibt in Shanghai sein weltweit größtes Joint Venture mit einem chinesischen Unternehmen. Volkswagen baut seit 1984 in der Stadt Autos. In letzter Zeit wird die Metropole aber auch immer mehr zur internationalen Drehscheibe für die IT-Industrie.

Die Zentrale des Unternehmens CDC Software liegt in einem der vielen High-Tech-Parks der Stadt. Im vierten Stock des Gebäudes residiert Edmund Lau, Vizepräsident bei CDC. Mehr als 20 Jahre hat der gebürtige Shanghaier im Silicon Valley gelebt. Wie viele Aufsteiger in China legte er sich einen englischen Namen zu. Vor drei Jahren ist er an den Huangpu zurückgekehrt, nichts hielt ihn mehr in Kalifornien. „Diese Stadt ist voller Chancen“, sagt Lau. „Es sind die Menschen, die den Unterschied zu anderen chinesischen Städten ausmachen“, sagt er.

Auf dem gleichen Niveau wie New York und London

Doch nicht nur das große Geld und der Hunger nach schnellen Geschäften, auch die Abwechslungen nach einem langen Bürotag locken Menschen wie Lau nach Shanghai. Noch vor 20 Jahren war es fast unmöglich, in Shanghai eine Tasse Kaffee zu bekommen. Inzwischen hat die Metropole am Jangtse bei der Lebensqualität mit anderen Weltstädten gleichgezogen. „Wir befinden uns auf dem gleichen Niveau wie New York und London“, findet Lau.

An ausgefallenen Adressen zumindest fehlt es nicht. Im M1NT-Club empfängt den Gast ein 18 Meter langes Aquarium. Hinter der Scheibe ziehen Haie ihre Runden. Acht Millionen US-Dollar hat ein australisches Unternehmen in den M1NT-Club, eine der exklusivsten Adressen Shanghais, investiert. Das Engagement hat sich gelohnt. Restaurant und Bar sind jeden Abend voll besetzt. Preise von 50 Euro für einen Steinbutt oder ein Steak schrecken die Gäste nicht ab. Nirgendwo in China ist die Dichte an Millionären größer als in Shanghai.

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