Stahl-Streit Australien verhängt Strafzölle gegen Billigimporte aus China

Bis zu 57 Prozent Strafsteuer will die australische Regierung bei der Einfuhr von chinesischem Stahl erheben. Sydney wirft Peking Preisdumping vor. Auch in Deutschland wächst die Sorge um Arbeitsplätze.

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Australien wirft China vor, Stahl unter den Herstellungskosten zu exportieren. Quelle: dpa

Sydney Australien verhängt zum Schutz der heimischen Industrie Strafzölle auf bestimmte Stahlprodukte aus China. Je nach Exportfirma und Produkt können sich die Zollgebühren auf bis zu 57 Prozent belaufen, kündigte die australische Regierung am Samstag an. Die Volksrepublik hat nach Auffassung der australischen Anti-Dumping-Kommission Stahl zu Preisen unter den Herstellungskosten exportiert und damit der Stahlindustrie des Landes „erheblichen Schaden“ zugefügt. Deshalb habe die Behörde die Zölle gegen Billigimporte empfohlen.

„Es ist nur vernünftig, dass unsere Hersteller in einem fairen Markt konkurrieren“, sagte Australiens Industrieminister Christopher Pyne. Der Schritt war von dem in finanzielle Schwierigkeiten geratenen australischen Stahlproduzenten Arrium gefordert worden. Auch in Deutschland und Europa werden immer mehr Stimmen laut, die Stahlindustrie vor chinesischen Billigimporten zu schützen. Kürzlich gingen Tausende Arbeiter in Deutschland aus Sorge um ihre Arbeitsplätze auf die Straße. Chinas Stahlproduktion läuft auf Hochtouren. Wegen des schwächelnden Wirtschaftswachstums wird immer mehr Stahl zu Billig-Preisen exportiert.

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