Strauss-Kahn Nachfolge Lagarde wird neue IWF-Chefin

Der Internationale Währungsfonds wird in den nächsten fünf Jahren erstmals von einer Frau geführt: Die Französin Lagarde wird Nachfolgerin des zurückgetretenen Strauss-Kahn. Bereits bei ihrer Vorstellung hat Lagarde zu erkennen geben, wie sie den IWF umbauen will.

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Christine Lagarde wird mit Quelle: dapd

Die USA erklärten am Dienstag ihre Unterstützung für die französische Finanzministerin Christine Lagarde, damit war die Entscheidung, wer künftig den Internationalen Währungsfonds (IWF) führen soll, bereits so gut wie gelaufen - die USA haben haben das größte Stimmgewicht innerhalb des Fonds  - und teilen die Spitzenposten beim IWF und der Weltbank schon immer unter sich aus. 

Die Wahl der französischen Finanzministerin zur neuen Präsidentin des Internationalen Währungsfonds IWF ist weltweit begrüßt worden. Auch in Paris wurde die Entscheidung des 24-köpfigen IWF-Verwaltungsrats gefeiert, der erstmals in seiner mehr als 60-jährigen Geschichte eine Frau an der Spitze erhält. Die Europäer hatten sich bereits zuvor für die Französin ausgesprochen, ebenso wie China als dem stärksten Vertreter der Schwellenländer. Lagard tritt ihr Amt am 5. Juli an.

Die internationale Erfahrung hatte von Anfang für die 55-jährige Lagarde gesprochen - doch lag auch gerade hier ihr Schwachpunkt: als eine der wichtigsten Finanzministerin der Eurozone ist sie maßgeblich an der Euro-Rettung beteiligt. Kritiker weisen daher auf einen potenziellen Interessenkonflikt hin. Dies war eines der Hauptargumente ihres Gegenkandidaten, dem Mexikaner Agustin Carstens.

Lagarde als "Madame Proper"

Diese Kritik auszuräumen, war eines der Hauptanliegen Lagardes, als sie vergangene Woche drei Stunden lang von der IWF-Führung angehört wurde. "Damit das klar ist" erklärte sie kämpferisch, "wenn ich gewählt bin, denn werde ich nur eine Sache im Kopf haben, wenn es darum geht, einem Mitglied der Eurozone zu helfen; dass diese Hilfe vollständig im Einklang mit den Aufgaben des Fonds steht und dass dabei die Mittel des Fonds Vorsicht eingesetzt werden", erklärte sie in Washington. "Ich bin nicht hier, um die Interessen einer bestimmten Region zu vertreten, sondern aller Mitgliedsstaaten", fügte sie an.

Die gelernte Anwältin plädierte für ihre Kandidatur quasi als "Madame Proper", damit der wenig glorreichen Abgang des ehemaligen französischen IWF-Chefs Dominique Strauss-Kahn nicht auf sie zurück fällt: "Der künftige Generaldirektor muss der Welt zeigen, dass diese große Institution nicht nur in Sachen Expertise zur Spitze zählt, sondern auch in Fragen der Ethik und der Integrität."

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