Brüssel Der neue EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker kann neun Frauen für sein Kollegium einplanen und damit einen Streit mit dem EU-Parlament vermeiden. Der ehemalige Ministerpräsident Luxemburgs sprach am Donnerstag mit der rumänischen EU-Abgeordneten Corina Cretu über einen der Spitzenposten in der Brüsseler Behörde, wie sein Sprecherteam über Twitter mitteilte.
Bislang war unklar, ob Rumänien den bisherigen EU-Landwirtschaftskommissar Dacian Ciolos in Brüssel belässt oder eine Frau nominiert.
Zuvor hatte Belgien die Parlamentarierin Marianne Thyssen als Kandidatin benannt, womit insgesamt neun Frauen für die Kommission vorgesehen sind. EU-Parlamentspräsident Martin Schulz hatte Widerstand seines Hauses gegen eine Kommission angekündigt, in der nicht mindestens neun Frauen vertreten sind.
So viel waren es im Kollegium des scheidenden EU-Kommissionspräsidenten Jose Manuel Barroso. Das EU-Parlament muss der gesamten Kommission Junckers zustimmen.
Über die Ressortverteilung will der Luxemburger bis Mitte kommender Woche entscheiden. In Brüssel kursierten in den vergangenen Tagen zahlreiche Gerüchte, wer welches Portfolio übernimmt. Ranghohen EU-Vertretern zufolge steht die endgültige Entscheidung darüber aber noch aus.