Streit mit Katar Arabische Staaten verhängen Sanktionen

Die Katar-Krise spitzt sich zu: Vier arabische Staaten haben zahlreiche Personen und Organisationen „Terrorliste“ gesetzt. Grund seien deren angebliche Verbindungen zum Rivalen Katar.

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Die Krise in Katar weitet sich aus. Quelle: AP

Manama Saudi-Arabien und drei weitere arabische Staaten haben 59 Personen und 12 Organisationen mit angeblichen Verbindungen zum Rivalen Katar auf eine „Terrorliste“ gesetzt. Sie alle würden von dem Golf-Emirat finanziert oder seien dort ansässig und hätten Kontakte zu Terroristen, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der vier Länder, die in der Nacht zum Freitag verbreitet wurde.

Zu den Unterzeichnern gehören neben Saudi-Arabien auch Ägypten, die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und Bahrain. Für die betroffenen Personen und Organisationen bedeutet der Eintrag auf der „Terrorliste“ vor allem Kontensperren und erschwerte Auslandsgeschäfte.

Die vier Staaten begründeten den Schritt mit ihrer „Entschlossenheit, den Terrorismus zu bekämpfen, seine Finanzierungsquellen auszutrocknen und extremistische Ideologien zu bekämpfen“. Verwiesen wurde auf „anhaltende Verstöße der Behörden in Doha gegen die von ihnen unterzeichneten Verpflichtungen und Abkommen“.

Saudi-Arabien, Bahrain, die VAE, Ägypten und der Jemen hatten am Montag alle Beziehungen zu Katar abgebrochen. Die nationalen Fluggesellschaften stoppten den Luftverkehr. Zudem schlossen die Nachbarländer die Grenzen. Die Staaten warfen Katar vor, Terroristen zu unterstützen.

Unternehmen wie Airbus zeigen sich unterdessen zunehmend besorgt über die Katar-Krise: Airbus-Chef Tom Enders sieht den Streit seines Kunden Katar mit den anderen Ländern am Golf als großes Problem. Jede Störung in irgendeiner für Airbus wichtigen Region sei für das Unternehmen ein Grund zur Besorgnis, sagte Enders vor Journalisten in Toulouse im Vorfeld der Luftfahrtschau von Paris.

Auch das Verbot von katarischen Flügen an manche Flughäfen mache ihn nachdenklich. Airbus hoffe, dass diese Störungen sich nicht zu einem längerfristigen Konflikt entwickelten.

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