Streit um Adidas-Verkauf IWF-Chefin Lagarde soll in Tapie-Affäre vor Gericht

Christine Lagarde wird angeklagt: Der IWF-Chefin wird vorgeworfen, als französische Finanzministerin fahrlässig 400 Millionen Euro an den Unternehmer Bernard Tapie gezahlt zu haben. Sie will Rechtsmittel einlegen.

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Ist sich keiner Schuld bewusst: IWF-Chefin Christine Lagarde. Quelle: ap

Paris Die frühere französische Finanzministerin und jetzige IWF-Chefin Christine Lagarde muss sich im Zusammenhang mit einer 400- Millionen-Euro-Zahlung an den Unternehmer Bernard Tapie möglicherweise doch vor Gericht verantworten. Der Gerichtshof der Republik, der für Verfehlungen von Ministern im Amt zuständig ist, habe dies angeordnet, sagte Lagardes Anwalt am Donnerstag. Lagarde kündigte an, gegen die Entscheidung Rechtsmittel einzulegen. Noch im September hatte die Staatsanwaltschaft empfohlen, die Ermittlungen wegen Fahrlässigkeit gegen die heutige Chefin des Internationalen Währungsfonds einzustellen.

Im Mittelpunkt der Ermittlungen steht eine Zahlung von 400 Millionen Euro an Tapie. Diese war dem Unternehmer und Unterstützer des früheren Präsidenten Nicolas Sarkozy während der Amtszeit Lagardes als Finanzministerin als Schadensersatz zuerkannt worden. Damit sollten Verluste ausgeglichen werden, die Tapie 1992 beim Verkauf von Adidas-Anteilen entstanden sein sollen. Nach Tapies Ansicht wurde er von dem heute nicht mehr bestehenden staatlichen Institut Credit Lyonnais dazu gebracht, die Anteile deutlich unter Wert zu verkaufen. Anfang Dezember diesen Jahres wurde Tapie schließlich zur Rückzahlung der Summe verurteilt.


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