Stromkrise in Venezuela Maduro lässt Uhren um 30 Minuten vor stellen

Eine neue Zeitzone wird geboren: Die Regierung von Venezuela reagiert auf die Stromkrise des Landes und lässt Uhren eine halbe Stunde vor stellen. Doch die Probleme könnten sich verschärfen.

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Ab dem 1. Mai liegt Venezuela sechs Stunden hinter der Mitteleuropäischen Sommerzeit zurück. Quelle: Reuters

Caracas Wegen einer dramatischen Stromkrise wird Venezuela die Uhren um eine halbe Stunde vorstellen, damit liegt das Land künftig sechs Stunden hinter der Mitteleuropäischen Sommerzeit zurück. Unter dem sozialistischen Präsidenten Hugo Chávez waren die Uhren 2007 um eine halbe Stunde zurückgestellt worden, begründet wurde das damit, dass die Schulkinder dann nicht ganz so früh aufstehen müssen. Nachfolger Nicolás Maduro hatte die Änderung am Donnerstag angekündigt, aber zunächst die neue Zeitzone offen gelassen. „Die Maßnahme tritt am 1. Mai in Kraft“, sagte Technologieminister Jorge Arreaza am Freitag (Ortszeit) in Caracas.

Damit soll das natürliche Tageslicht besser genutzt werden, um Strom zu sparen. Zuvor hatte Maduro bereits die Einführung einer Vier-Tage-Woche im öffentlichen Sektor verkündet und Frauen dazu aufgerufen, auf das Föhnen zu verzichten, um Strom zu sparen.

Hauptgrund für den außergewöhnlichen Notstand ist der dramatische Wassermangel im Stausee El Guri im Süden, dessen Wasserkraftwerk über 60 Prozent der Energiebedarfs in Venezuela deckt. Die Regierung macht das Klimaphänomen El Niño für einen starken Temperaturanstieg verantwortlich, der den Wasserpegel im See hat stark sinken lassen.

Statt normalerweise 10.000 Megawatt ist die Leistungskapazität in dem Kraftwerk auf knapp 4000 Megawatt gefallen. Bereits Ende April könnte die Stromproduktion im Kraftwerk fast komplett zum Erliegen kommen.

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