Brüssel/Düsseldorf Viele Firmen in der EU erwarten weiterhin eine gute wirtschaftliche Entwicklung. Laut einer am Montag veröffentlichten Studie der Unternehmensberatung McKinsey rechnen Konzernvorstände in den kommenden fünf Jahren mit einem jährlichen Wachstum des EU-Bruttoinlandsprodukts (BIP) von rund zwei Prozent. Sie gehen außerdem davon aus, dass die Umsätze in den eigenen Unternehmen um durchschnittlich 2,1 Prozent pro Jahr zulegen werden.
Deutsche Vorstände liegen mit ihren Wachstumserwartungen für Europa dabei im Schnitt aller befragten Firmen. Sie sind für ihren eigenen Umsatz mit einem erwarteten Plus von 2,7 Prozent aber noch deutlich optimistischer als ihre europäischen Wettbewerber.
Das McKinsey Global Institute (MGI) hat für die Studie über 2000 Vorstände von Unternehmen in den sechs bevölkerungsreichsten EU-Ländern befragt. Neben Deutschland waren dies Frankreich, Italien, Polen, Spanien und Großbritannien.
Die große Mehrheit (85 Prozent) der Vorstände geht davon aus, dass die EU als politische Institution intakt bleibt. Skeptischer sind die Unternehmen mit Blick auf die Eurozone: 51 Prozent rechnen damit, dass die Währungsunion in den nächsten Jahren kleiner werden oder sich gar auflösen wird. Die übrigen 49 Prozent rechnen hingegen damit, dass sich die Integration fortsetzen wird. Die Befragung war allerdings vor der Präsidentschaftswahl in Frankreich, als noch Unsicherheit über den neuen französischen Präsidenten herrschte. Gewonnen hat dann der proeuropäische Kandidat Emmanuel Macron.