Syrien Chemiewaffen können diesen Monat zerstört werden

Die Zerstörung der syrischen Chemiewaffen hätte längst beginnen sollen. Doch Kämpfe verzögerten den Abtransport der giftigen Stoffe. Nun kann es bald losgehen – schon innerhalb von zwei Wochen

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Dem Beschluss des UN-Sicherheitsrates zufolge sollen die Kampfstoffe, darunter Sarin und Senfgas, mit russischen Lastwagen und 3000 amerikanischen Containern zum syrischen Hafen Latakia transportiert werden. Quelle: dpa

Washington/Limassol Die Zerstörung der syrischen Chemiewaffen soll noch in diesem Monat beginnen. Ein dafür umgerüstetes US-Spezialschiff werde binnen etwa zwei Wochen auslaufen, sagte der Staatssekretär im US-Verteidigungsministerium, Frank Kendall, am Donnerstag in Washington.

Für den Weg ins Mittelmeer braucht die „Cape Ray“ nach Angaben des Kapitäns etwa zehn Tage. Die Zerstörung der Chemiewaffen wird laut Verteidigungsministerium maximal 90 Tage dauern. Kendall rechnete damit, dass etwa 700 Tonnen Chemikalien vernichtet werden müssen.

Das giftige Material soll zunächst auf dänischen und norwegischen Schiffen von Syrien zur „Cape Ray“ transportiert werden. Das Außenministerium in Rom bestätigte am Freitag, die Chemiewaffen sollten in einem ungenannten italienischen Hafen umgeladen und später auf der „Cape Ray“ in internationalen Gewässern vernichtet werden.

Eine norwegische Fregatte, die beim Abtransport der Chemiewaffen helfen soll, verließ am Freitag bereits den Hafen Limassol auf Zypern. Das Schiff soll in einer Zone vor Syrien auf seinen Einsatz warten. Einen genauen Zeitplan für den Abtransport der gefährlichen Kampfstoffe gebe es noch nicht, sagte ein Sprecher der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) in Den Haag. „Es kann aber jeden Moment beginnen.“

Dem Beschluss des UN-Sicherheitsrates zufolge sollen die Kampfstoffe, darunter Sarin und Senfgas, mit russischen Lastwagen und 3000 amerikanischen Containern zum syrischen Hafen Latakia transportiert werden. Für den Abtransport hatte der UN-Sicherheitsrat ursprünglich eine Frist bis zum 31. Dezember 2013 gesetzt. Diese hatte wegen Kämpfen, Transportproblemen und schlechten Wetters aber nicht eingehalten werden können.

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