Syrien-Konflikt Gabriel warnt USA vor weiterer Eskalation

Im Syrien-Konflikt hat Bundesaußenminister Gabriel die USA vor einer weiteren militärischen Eskalation gewarnt. Wichtig sei hingegen, Russland durch politische Gespräche aus der „Treue zu Assad“ herauszuholen.

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Bundesaußenminister sieht die Vorgehensweise der USA im Syrien-Konflikt kritisch. Quelle: AFP

Berlin Bundesaußenminister Sigmar Gabriel hat die USA vor einer weiteren Eskalation im Syrien-Konflikt gewarnt. Es sei vernünftig, dass US-Präsident Donald Trump seine Position aus dem Wahlkampf korrigiert habe, sagte Gabriel am Sonntagabend in der ZDF-Sendung „Berlin direkt“. Denn die USA würden bei der Lösung des Syrien-Konfliktes gebraucht. „Aber was eben nicht geht, dass das nur auf Militäraktion setzt. Damit eskaliert der Konflikt. Es werden mehr Menschen sterben“, warnte der SPD-Politiker. „Wir zwingen quasi die Russen in die Solidarität zu Assad.“ Wichtig sei aber im Gegenteil, Russland durch politische Gespräche aus der „unverbrüchlichen Treue zu Assad“ herauszuholen. Er wolle am Montag und Dienstag mit seinem französischen, britischen und italienischen Kollegen genau diese Botschaft für US-Außenminister Rex Tillerson vorbereiten.

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„Was wir derzeit versuchen, ist in der Tat, diesen Moment vielleicht auch des Erschreckens auf allen Seiten zu nutzen, die verschiedenen Parteien an den Verhandlungstisch zu bekommen“, sagte er zu dem mutmaßlichen Giftgaseinsatz in Syrien und dem folgenden US-Luftangriff. Gabriel hatte den Angriff zuvor ebenso wie Bundeskanzlerin Angela Merkel als „nachvollziehbar“ bezeichnet. Hier habe die EU durchaus eine Rolle zu spielen, nicht nur die Atommächte USA und Russland. Gabriel warf dem UN-Sicherheitsrat vor, durch die Blockade in der Syrienpolitik „entehrt“ worden zu sein, weil er sich als unfähig zur Konfliktlösung zeige. Die Russen hätten nun zumindest angeboten, den Giftgaseinsatz zu untersuchen. Er hoffe, dass dies ernst gemeint sei.

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