Syrien-Konflikt Laut Aktivisten 18 Tote nach russischen Luftangriffen

Russland fliegt seit Ende September Luftangriffe in Syrien. Nach Angaben des Kremls gelten diese dem IS. Ein Teil der Bombardements richtet sich jedoch gegen andere Regimegegner. Erneut melden Aktivisten Dutzende Opfer.

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Sollte Russland tatsächlich die Angriffe auf Ariha geflogen haben, wäre dies einer der Einsätze mit den meisten Toten seit Beginn der russischen Luftangriffe in Syrien am 30. September (Archivfoto). Quelle: Reuters

Beirut Mutmaßlich russische Kampfflugzeuge haben bei Angriffen im Nordwesten Syriens nach Angaben von Aktivisten Dutzende Menschen getötet und verletzt. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete, mindestens 18 Menschen seien bei dem Militäreinsatz am Sonntag in der von Rebellen gehaltenen Stadt Ariha ums Leben gekommen. Die Facebook-Seite „Ariha Today“ sprach sogar von 40 Toten und schrieb die Bombardements Russland zu. Unklar blieb, welche Rebellenfraktion Ariha kontrolliert.

Sollte Russland tatsächlich die Angriffe auf Ariha geflogen haben, wäre dies einer der Einsätze mit den meisten Toten seit Beginn der russischen Luftangriffe in Syrien am 30. September. Moskau sagt zwar, dass sich die Luftangriffe auf die Terrormiliz Islamischer Staat und andere „Terroristen“ richteten. Doch nach Angaben westlicher Beobachter und syrischer Rebellen treffen sie vor allem Ziele in Zentralsyrien und im Norden des Landes, wo der IS keine starke Präsenz hat. Russland ist enger Verbündeter von Syriens Präsident Baschar al-Assad.

In Ariha sei ein belebter Markt getroffen worden, berichteten Aktivisten von den lokalen Koordinationskomitees. Deshalb sei die Zahl der Opfer auch so hoch. Die Syrische Beobachtungsstelle meldete, im Stadtzentrum seien mindestens drei Häuser seien zerstört worden. Die Zeitung „Ariha Today“ berichtete von mehr als 70 Verletzten. Auf einem im Internet kursierenden Video waren vier Männer zu sehen, die auf der Straße lagen. Jüngere Männer beweinten sie. Das Video schien echt, wie ein AP-Reporter berichtete.

Seit Beginn des Bürgerkriegs in Syrien 2011 sind mehr als 250 000 Menschen getötet und mehr als eine Million verletzt worden.

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