Syrien Russland soll vorab von Chemiewaffenangriff gewusst haben

Den Angaben einer Gewährsperson zufolge sollen Russen im Vorfeld von dem mutmaßlichen Chemiewaffenangriff auf syrische Zivilisten gewusst haben. Hinweise darauf gebe die Anwesenheit einer Drohne.

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Nach der Giftgasattacke sammelt ein Mann Proben. Quelle: AFP

Washington Die USA sind nach Angaben aus ranghohen US-Beamtenkreisen zu dem Schluss gekommen, dass Russland vorab von dem mutmaßlichen syrischen Chemiewaffenangriff in der vergangenen Woche wusste. Eine von Russen betriebene Drohne sei über ein Krankenhaus in Syrien geflogen, als Opfer des Angriffs sich um eine Behandlung bemühten, erklärte die Gewährsperson, die anonym bleiben wollte.

Stunden, nachdem die Drohne die Gegend wieder verlassen hatte, soll ein von Russen hergestellter Kampfjet das Krankenhaus bombardiert haben. US-Vertreter glauben, dass es sich dabei um einen Versuch gehandelt habe, die Verwendung von Chemiewaffen zu verschleiern.

Bis Montag hatten US-Beamte erklärt, sie seien sich nicht sicher, ob die Drohne von Russland oder Syrien betrieben worden sei. Die ranghohe Gewährsperson sagte, es sei noch immer nicht klar, wer den Jet geflogen habe, der das Krankenhaus bombardierte. Die Anwesenheit der Drohne könnte kein Zufall gewesen sein, sagte die Person. Russland habe wissen müssen, dass der Chemiewaffenangriff erfolgen würde und dass sich Opfer um eine Behandlung bemühten.

Bei dem mutmaßlichen Giftgasangriff in der von Rebellen gehaltenen Stadt Chan Scheichun waren in der vergangenen Woche mehr als 80 Menschen getötet worden. Der Westen macht die Truppen des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad für die Attacke verantwortlich.

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