Syrien USA geben Russland Schuld an Angriff auf Hilfskonvoi

Die USA werfen Russland vor, dass diese einen Hilfskonvoi in Syrien angegriffen und zerstört hätten. Die Russland hat jegliche Verantwortung zurückgewiesen.

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Ein Hilfskonvoi wurde in Syrien angegriffen. Quelle: AP

Die US-Regierung macht Russland für den tödlichen Angriff auf einen Hilfskonvoi in Syrien verantwortlich. Alle Informationen deuteten darauf hin, dass die Fahrzeugkolonne aus der Luft angegriffen worden sei, sagte der stellvertretende Nationale Sicherheitsberater Ben Rhodes am Dienstag.

Da die Rebellen in Syrien keine Flugzeuge hätten, könnten nur syrische oder russische Maschinen den Angriff geflogen haben, sagte Rhodes. Die Verantwortung trage letztlich Russland, das sich verpflichtet habe, Syrien zur Einschränkung seiner Luftangriffe zu bewegen.

Bei dem Angriff waren am Montag in der Provinz Aleppo nach Angaben des Roten Kreuzes etwa 20 Menschen getötet worden, die gerade Lastwagen mit Hilfslieferungen entluden. Augenzeugen, die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte und die Örtlichen Koordinationskomitees machten russische und syrische Kampfjets verantwortlich.

Russland hat jegliche Verantwortung zurückgewiesen und von „voreiligen und unbegründeten“ Vorwürfen gesprochen. Das Verteidigungsministerium erklärte, die Ladung der Hilfsfahrzeuge sei in Brand geraten.

Zugleich gaben die USA Einzelheiten zu dem Angriff von Flugzeugen ihrer Luftwaffe auf syrische Stellungen am Wochenende bekannt, der nach ihrer Darstellung ein Versehen war. Die Aktion sei längere Zeit vorbereitet worden und man habe sich bemüht, Fehler auszuschließen, sagte Oberst John Thomas. Flugzeuge der USA, Australiens und Dänemarks hätten die Ziele etwa eine Stunde lang unter Feuer genommen. Dann habe das russische Militär angerufen und mitgeteilt, dass die Attacke nicht die Terrormiliz Islamischer Staat treffe. Es habe eine Weile gedauert, bis die Russen den richtigen Offizier erreicht hätten, dann aber sei der Angriff binnen fünf Minuten abgebrochen worden. Nach syrischen Angaben wurden mindestens 62 Soldaten getötet.

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