Ted Cruz Der Anti-Obama will US-Präsident werden

Der Texaner Ted Cruz hat als erster offiziell seine Bewerbung für die US-Präsidentschaft 2016 verkündet. Der äußerst konservative Republikaner lehnt so ziemlich alles ab, was Obama in seiner Amtszeit vorangebracht hat.

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Der konservative US-Senator will 2016 Präsident werden. Quelle: dpa

Washington Der konservative Republikaner Ted Cruz hat den Startschuss für das Rennen um die Nachfolge von US-Präsident Barack Obama abgegeben. Der texanische Senator und Vertreter der Tea-Party-Bewegung gab am Montagmorgen auf Twitter bekannt, dass er amerikanisches Staatsoberhaupt werden wolle und deshalb an den republikanischen Vorwahlen teilnehmen werde. Der 44-Jährige ist damit der erste US-Politiker, der offiziell seine Bewerbung um die Präsidentschaftskandidatur für das Jahr 2016 verkündete.

„Ich bewerbe mich als Präsident und hoffe, eure Unterstützung zu bekommen!“, twitterte Cruz. In einer Vorschau auf seine Wahlkampfkampagne sagte er in einem beigefügten Video: „Es wird eine neue Generation von mutigen Konservativen brauchen, um Amerika wieder groß zu machen.“

Einzelheiten zu seinem Schritt wird er am Morgen bei einer Rede vor der Liberty University in der Stadt Lynchburg im US-Staat Virginia bekanntgeben. Zuletzt hatte er verstärkt Evangelikale und Konservative umworben. Um sich herum will er eine Koalition von Konservativen aufbauen, die frustriert von der republikanischen Parteispitze in Washington sind.

Cruz' Bewerbung war schon länger erwartet worden. Der 44-Jährige muss sich 2016 in Vorwahlen höchstwahrscheinlich gegen zahlreiche Kontrahenten in der eigenen Partei behaupten, bevor einer von ihnen dann tatsächlich zum Kandidaten der Republikaner gekürt wird. Mehrere Rivalen dürften ihre Kandidatur in den kommenden Wochen verkünden.

Zu ihnen zählen der frühere Gouverneur von Florida, Jeb Bush, der Gouverneur von New Jersey, Chris Christie, der Gouverneur von Wisconsin, Scott Walker, sowie die Senatoren Rand Paul und Marco Rubio. Aussichtsreichste Kandidatin der Demokratischen Partei von US-Präsident Barack Obama, der nach zwei Amtszeiten nicht wieder antreten darf, ist die frühere First Lady und Außenministerin Hillary Clinton. Doch auch sie hat offiziell noch keine Bewerbung eingereicht.

Cruz war erst 2013 in den Senat eingezogen. Seither profiliert er sich als kompromissloser Konservativer, der sich sowohl mit den Demokraten als auch mit der eigenen Partei anlegt. Er ist gegen so ziemlich jegliche Initiative des Präsidenten und hat angekündigt, Obamas Gesundheitsreform rückgängig zu machen und die für die Steuererhebung zuständige Behörde IRS abzuschaffen. Auch das Bildungsministerium will er streichen. Homo-Ehe und Abtreibung lehnt er ab, an den Klimawandel glaubt er nicht.

Cruz ist Sohn einer amerikanischen Mutter und eines in Kuba geborenen Vaters. Er wurde in Kanada geboren. Zwei Anwälte, die bereits Präsidenten beider Parteien vor dem Obersten Gerichtshof vertreten haben, schrieben kürzlich übereinstimmend im „Harvard Law Review“, dass Cruz die verfassungsmäßigen Voraussetzungen für eine Kandidatur erfülle. Sollte der Senator aus Texas tatsächlich gewinnen, wäre er der erste hispanische Präsident des Landes. Sollte Cruz bei seiner Kandidatur scheitern, bleibt er bis mindestens 2019 Senator von Texas.

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