Telefonat während des MSC Putin und Obama sprechen über Syrien und Ukraine

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Syrische Opposition fordert USA zum Einsatz gegen Assad auf

Auch Syriens Nachbar Israel meldete Zweifel am Erfolg der Friedensbemühungen an und brachte eine Aufteilung des Landes nach Religionszugehörigkeit ins Gespräch. Verteidigungsminister Mosche Jaalon erklärte, ein geeintes Syrien werde es in absehbarer Zeit nicht geben. Vielmehr würden die Konfliktparteien ihre Hochburgen in mehr oder weniger organisierte Enklaven ausbauen.

Nach Darstellung der oppositionsnahen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte flogen russische Kampfjets auch am Wochenende Angriffe auf Rebellen-Orte rund um Aleppo, während Assads Soldaten nach eigenen Angaben weiter auf die Großstadt im Norden vorrückten. Eine Einnahme Aleppos wäre ein schwerer Rückschlag für die Aufständischen. Oppositionschef Riad Hidschab forderte die USA daher zur Militärhilfe beim Assad-Sturz auf.

Am Wochenende trieben syrische Regierungstruppen auch ihre Rückeroberungsoffensive in der IS-Hochburg Rakka voran. Unterdessen kündigte Saudi-Arabien an, im Kampf gegen den IS Spezialeinheiten schicken zu können. US-Verteidigungsminister Ashton Carter hatte am Freitag Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate um Entsendung von Elitetruppen für den Kampf um Rakka gebeten.

Das Königreich stehe dafür bereit, ein Einsatz hänge nur noch von einer Entscheidung der US-geführten Anti-IS-Koalition ab, sagte Außenminister Abel al-Dschubeir. Zur Unterstützung eines solchen Boden-Einsatzes werde Saudi-Arabien Luftwaffen-Einheiten auf den türkischen Stützpunkt Incirlik verlegen. Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu erklärte einem Zeitungsbericht zufolge, für die Türkei sei ein Einsatz von Bodentruppen gemeinsam mit Saudi-Arabien denkbar.

Der Süden der Türkei grenzt an Gebiete in Syrien, die vom IS, von anderen Rebellengruppen und von Kurden kontrolliert werden. Am Sonntag beschoss die türkische Armee den zweiten Tag in Folge Stellungen einer Kurden-Miliz in Syrien. Dabei wurden nach Angaben der Beobachtungsstelle zwei kurdische Kämpfer getötet. Ministerpräsident Ahmet Davutoglu forderte, die Kurden-Miliz YPG solle sich aus dem Gebiet zurückziehen, das sie kürzlich erobert habe. Es liegt in einem von Rebellen kontrollierten Korridor, der von Aleppo bis zur türkischen Grenze reicht.

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