Terror in Afghanistan Präsident will „jeden Tropfen Blut rächen“

Nach dem Anschlag in Kabul ist die Zahl der Opfer auf 64 gestiegen. Der Präsident des Landes hat Vergeltung angekündigt. Sein Regierungsgeschäftsführer blickt vorwurfsvoll in Richtung Pakistan.

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„Wir werden jeden Tropfen afghanischen Blutes rächen.“ Quelle: AP

Kabul Nach dem schlimmen Selbstmordanschlag mit Dutzenden Toten in der Hauptstadt Kabul hat der afghanische Präsident Aschraf Ghani Vergeltung angekündigt. „Wir werden jeden Tropfen afghanischen Blutes rächen“, sagte er nach örtlichen Medienberichten vom Mittwoch. „Es gab nicht einen Tag, an dem ich und das afghanische Volk nicht die Botschaft des Friedens verbreitet hätten, aber es ist das Gebot Gottes, gegen Angriffe standfest zu sein“, erklärte der Präsident demnach beim Besuch von Verletzten in einem Militärkrankenhaus.

Ein Selbstmordattentäter hatte am Dienstag im Zentrum Kabuls eine Autobombe gezündet. Dabei wurden 64 Menschen getötet und 347 verletzt, wie der Sprecher des Innenministeriums, Sediq Sediqqi, am Mittwoch mitteilte. Es war der seit Jahren schwerste Anschlag in der afghanischen Hauptstadt.

Zu dem Attentat bekannten sich die radikalislamistischen Taliban. Sie hatten in der vergangenen Woche ihre Frühjahrsoffensive begonnen.

Der Anschlag sei von außerhalb Afghanistans geplant worden, erklärte der Sprecher des Regierungsgeschäftsführers Abdullah Abdullah. Dieser habe einen im Mai geplanten Besuch in Islamabad, der Hauptstadt des Nachbarlandes Pakistan, abgesagt.

Pakistan steht als Teil einer neuen „Friedensallianz“ für Afghanistan unter Druck, die Taliban an den Verhandlungstisch zu bekommen. Das Land, dem vorgeworfen wird, die Aufständischen zu unterstützen, gilt als Schlüssel zu Gesprächen. Die Taliban lehnen die Initiative aber ab. Neben Pakistan gehören Afghanistan, China und die USA der „Friedensallianz“ an.

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