Terror in der Türkei 13 Festnahmen nach Anschlag in Istanbul

Nach dem Anschlag in Istanbul ist die Zahl der Toten auf 45 gestiegen. Die Ermittler haben 13 Verdächtige festgenommen. Der türkische Staatspräsident Erdogan spricht den Tätern jegliche religiöse Rechtfertigung ab.

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Nach Angaben der türkischen Regierung deuten bislang alle Hinweise auf die Terrormiliz Islamischer Staat als Urheber der Tat hin. Quelle: AFP

Istanbul Bei zahlreichen Razzien nach den Anschlägen auf den Istanbuler Flughafen sind nach Informationen aus Regierungskreisen 13 Personen festgenommen worden. Die drei Selbstmord-Attentäter stammen nach Angaben türkischer Ermittler aus dem Ausland. Bei den Männern habe es sich um einen Russen, einen Usbeken und einen Kirgisen gehandelt, sagte ein türkischer Regierungsvertreter am Donnerstag. Allein in Istanbul habe es zeitgleich Razzien an 16 Orten gegeben.

Zuvor hatte schon die Nachrichtenagentur Anadolu gemeldet, es habe Polizeiaktionen gegen Extremisten in Istanbul und Izmir gegeben. In Izmir wurden der Agentur zufolge neun mutmaßliche Extremisten festgenommen, die Kontakte zu IS-Mitgliedern in Syrien gehabt haben sollen. Ihnen werde vorgeworfen, sie hätten den IS finanziell unterstützt, Mitglieder angeworben und logistische Unterstützung geleistet.

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hat den Selbstmordattentätern jegliche religiöse Rechtfertigung für die Bluttat abgesprochen. „Das sollen Muslime sein?“, fragte Erdogan nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu am Mittwochabend. „Sie haben ihren Platz in der Hölle vorbereitet.“ Der Präsident verwies bei einem Fastenbrechen in Ankara auf Sure 5 im Koran, wonach das Töten eines unschuldigen Menschen dem Töten der gesamten Menschheit gleichkommt.

Nach Angaben der türkischen Regierung deuten bislang alle Hinweise auf die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) als Urheber der Tat vom Dienstagabend hin, bei der es insgesamt 45 Tote gab – darunter auch die drei Attentäter. Erdogan bedankte sich bei Staats- und Regierungschefs aus aller Welt, die der Türkei kondoliert hatten.

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