Terror in der Türkei Polizei soll Attentäter auf den Fersen sein

Bei dem Angriff auf den Club Reina in der Silvesternacht waren 39 Menschen getötet worden. Die türkische Polizei ist dem flüchtigen Attentäter nach Angaben der Regierung dicht auf den Fersen. Er soll ein Uigure sein.

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Vom Täter, dem nach dem Angriff die Flucht gelang, fehlt weiterhin jede Spur. Quelle: AP

Istanbul Die türkische Polizei ist dem flüchtigen Attentäter von Istanbul nach Angaben der Regierung dicht auf den Fersen. „Die Schlinge zieht sich enger“, sagte der stellvertretende Ministerpräsident Veysi Kaynak am Donnerstag dem Fernsehsender A Haber. Die Ermittler gingen davon aus, dass er sich noch in der Türkei befinde. Es könne allerdings auch nicht völlig ausgeschlossen werden, dass er sich doch ins Ausland abgesetzt haben könnte.

Der Angriff wurde laut Kaynak vermutlich von einem Uiguren verübt. „Er ist wahrscheinlich ein Uigure“, sagte Kaynak am Donnerstag im Sender A Haber über den flüchtigen Tatverdächtigen. „Aber bezüglich seiner Staatsangehörigkeit will ich vorerst nichts sagen.“

Die Türkei setzt sich seit langem für die Uiguren ein. Die muslimische Minderheit in der Unruheregion Xinjiang in Nordwestchina ist ein Turkvolk und fühlt sich von den Chinesen unterdrückt. China wirft der Türkei vor, geflüchteten Uiguren türkische Reisepässe auszustellen.

2009 nannte der damalige türkische Ministerpräsident und heutige Staatschef Recep Tayyip Erdogan das Vorgehen in Xinjiang gegen Uiguren „eine Art Genozid“, was China empört zurückwies. Die chinesischen Behörden erheben uigurischen Gruppen gegenüber Terrorismus- und Separatismusvorwürfe.

Kaynak sagte: „Die Identität des Terroristen wurde von unseren Sicherheitskräften festgestellt. Es wurde auch ausgemacht, wo er sich aufhalten könnte. Unsere Sicherheitskräfte fahnden irgendwo in Silivri.“ Silivri liegt westlich von Istanbul. Kaynak schloss allerdings auch nicht aus, dass dem Täter die Flucht ins Ausland gelungen sein könnte.

Bei dem Angriff auf den Club Reina in der Silvesternacht waren 39 Menschen getötet worden. Vom Täter, dem nach dem Angriff die Flucht gelang, fehlt weiterhin jede Spur. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat die Verantwortung für die Tat für sich reklamiert.

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