Terror in Indonesien Attentäter sprengt sich in Polizeiwache in die Luft

Ein Mann fährt schwer mit Sprengstoff bewaffnet auf ein Polizeigelände in Indonesien und zündet seine Bombe. Die Truppe in der Stadt Surakarta gilt als höchst erfolgreich gegen Extremisten.

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Nach dem Attentat stehen die Beamten in Surakarta vor dem Tatort Wache. Quelle: AFP

Jakarta Ein polizeibekannter Extremist hat sich bei einem Anschlag auf eine Polizeiwache in Indonesien in die Luft gesprengt. Ein Polizist wurde verletzt, der 30-jährige Attentäter kam um, wie die Polizei am Dienstag berichtete. Der Anschlag passierte am Vorabend des großen Eid-Festes am Ende des Fastenmonats Ramadan.

Indonesien ist das bevölkerungsreichste muslimische Land der Welt. Rund 90 Prozent der 250 Millionen Einwohner sind Muslime. Die überwiegende Mehrheit praktiziert einen toleranten Islam.

„Er hatte drei Bomben“, sagte Polizeichef Badrodin Haiti. Der Attentäter sei Weggefährte eines bekannten indonesischen Terroristen gewesen, der mit der Terror-Miliz Islamischer Staat (IS) in Syrien kämpft. „Von ihm hat er das Bombenmachen gelernt“, sagte Badrodin. Die Polizei sei den Attentäter vor sechs Monaten einmal auf der Spur gewesen, allerdings sei er vor dem Zugriff knapp entkommen.

Der Mann sei mit seinem Moped auf das Gelände der Polizeistation in Surakarta, auch Solo genannt, vorgeprescht, etwa 550 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Jakarta. Er habe seinen Sprengstoff gezündet, als ihn ein Beamter stoppen wollte, berichtete die Polizei.

Der Ort gilt als Extremistenhochburg. Dort befindet sich das von dem radikalen Prediger Abu Bakar Bashir gegründete Internat Al-Mukmin, aus dem bereits zahlreiche Extremisten hervorgegangen sind. Dazu gehörten etwa die Drahtzieher der Anschläge auf der Ferieninsel Bali 2002. Damals kamen 202 Menschen um. Bashir sitzt eine 15-jährige Haftstrafe wegen Unterstützung terroristischer Aktivitäten ab. Mit einem rigorosen Kampf gegen Radikale haben Polizei und Gerichte Anschläge in den vergangenen Jahren weitgehend unterbunden.

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