Terrorakt an Halloween Acht Tote in New York

Ein Pick-up-Truck rast in Manhattan durch Fußgänger und Fahrradfahrer. Acht Menschen sterben, elf werden verletzt. Bürgermeister de Blasio spricht von einem „Terrorakt“.

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Donald Trump über Muslime und den Terror

Terror in New York: Ein Attentäter ist in Manhattan mit einem Kleinlaster durch Fußgänger und Fahrradfahrer gepflügt und hat dabei mindestens acht Menschen getötet. Der 29-jährige Mann sei mit dem gemieteten Pick-up-Truck auf einen Fußgänger- und Fahrradweg im Südwesten Manhattans gefahren und habe mehrere Menschen überfahren oder gerammt, teilten die New Yorker Polizei (NYPD) und Bürgermeister Bill de Blasio bei einer Pressekonferenz am Dienstagnachmittag (Ortszeit) mit.

Unter den Toten waren nach Angaben der Behörden der jeweiligen Länder auch eine Belgierin sowie fünf Argentinier. Informationen zu deutschen Opfern lagen zunächst nicht vor. Elf Menschen wurden schwer aber nicht lebensgefährlich verletzt.

Fahrzeuge waren zuletzt häufiger für Attentate auf die Zivilbevölkerung genutzt worden. Erst Anfang Juni hatten Angreifer in der britischen Hauptstadt mit einem Transporter Menschen auf der London Bridge überfahren. Knapp ein Jahr zuvor war ein islamistischer Attentäter in Nizza mit einem Lastwagen in ein Menschenmenge gerast. Im Dezember 2016 hatte der Tunesier Anis Amri einen gekaperten Lastwagen in einen Weihnachtsmarkt in Berlin gesteuert.

„Das ist ein schmerzhafter Tag für unsere Stadt“, sagte de Blasio. „Eine schreckliche Tragödie auf der Westside.“ Es handele sich um einen „Terrorakt“ der feigesten Art und Weise. Polizeichef James O'Neill sprach von eine „Tragödie größten Ausmaßes“. Die Sicherheitsvorkehrungen in der Millionenmetropole wurden verstärkt, auch für die traditionell am Abend des 31. Oktober stattfindenden Halloween-Feierlichkeiten mit Paraden. Es gebe aber keine Hinweise auf eine andere akute Bedrohung in der Stadt, sagte Gouverneur Andrew Cuomo.

Der Vorfall ereignete sich im Südwesten Manhattans. Auf Höhe der West Houston Street fuhr der 29-Jährige mit einem von einem Heimwerkermarkt gemieteten weißen Pick-up-Truck auf einen Fußgänger- und Fahrradweg auf und passierte dort eine Strecke von etwa 20 Straßenblocks. Auf Höhe der Chambers Street direkt vor einer High School in der Nähe des World Trade Centers kollidierte der Truck mit einem Schulbus und kam zum Stehen.

Der Fahrer stieg aus dem Auto aus und rief „Allahu Akbar“, arabisch für „Gott ist groß“, wie die Polizei bestätigte. Dann hielt er zwei Waffen hoch, die sich im Nachhinein als relativ ungefährliche Paintballpistole und Luftgewehr herausstellten. In der Nähe des Fahrzeugs fanden Ermittler Notizen auf Arabisch, die eine Verbindung mit der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) nahelegten, hieß es in Medienberichten. Eine offizielle Bestätigung gab es dafür jedoch zunächst nicht.

Ein Polizist schoss dem Mann in den Bauch, er wurde festgenommen und in ein Krankenhaus gebracht. Dort wurde er operiert. Beobachter erwarteten, dass er überlebt. Es werde nach niemandem mehr gefahndet, es habe sich um einen Einzeltäter gehandelt, teilten die Behörden mit. Der Mann stamme nicht aus New York, hieß es. Nähere Einzelheiten zu seiner Identität wurden jedoch zunächst aus ermittlungstechnischen Gründen nicht mitgeteilt. Medienberichten zufolge stammt der Mann aus Usbekistan, kam 2010 in die USA und lebte legal mit einer Green Card in dem Land.

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