Terrorakt an Halloween Acht Tote in New York

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Trump will Sicherheitsüberprüfungen verschärfen

Der Straßenblock an der Chambers Street wurde abgesperrt, Polizei und Feuerwehr waren vor Ort, Hubschrauber kreisten über der Gegend. Dutzende Schüler der High School und Schaulustige standen an den Absperrungen. Auf den Straßen stauten sich tausende von Fahrzeugen. Wegen des Halloween-Fests waren zudem deutlich mehr Menschen auf den Straßen unterwegs als sonst.

„Wir denken an die Menschen unserer großartigen Gastgeberstadt; heute sind wir alle im UN-Hauptquartier New Yorker“, schrieb UN-Generalsekretär António Guterres via Kurznachrichtendienst Twitter. Er sei „geschockt und zutiefst traurig“. New York sei als weltweites Symbol der Freiheit getroffen worden, sagte New Yorks Gouverneur Cuomo. „Seien Sie New Yorker! Leben Sie ihr Leben, lassen Sie ihr Leben nicht von anderen bestimmen.“

Cuomo sagte, Menschen hätten friedlich an einem sonnigen Tag ihr Haus verlassen und seien abends nicht mehr zurückgekehrt. Dieser Schrecken sei sehr real. Der Anschlag habe Schmerz und Terror verursachen sollen.

„Ich habe Schüsse gehört und dann hat es auch danach gerochen“, sagt John Williams, der während des Vorfalls ganz in der Nähe mit seinem Skateboard auf dem Weg zu einem Skaterpark war. „Zwei Frauen mit Kindern sind auf mich zugerannt, jemand schrie: „Er hat eine Pistole.““

Zuerst sei er weggegangen, habe sich dann aber wieder auf den Ort des Vorfalls zubewegt, sagte der 22-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. „Ich sah einen Mann auf dem Boden liegen mit dem Gesicht nach unten, es sah aus, als wäre er erschossen worden. Ein anderer Mann wurde gerade festgenommen.“

Ezequiel Gonzalez war auf der anderen Straßenseite, als der Vorfall passierte. „Ich hörte Geräusche, es klang wie von einem Auto“, sagte der 18-Jährige. „Dann sah ich wie die Menschen reagierten, es gab viel Verwirrung, niemand wusste, was los war. Die Vorderseite des Autos war eingebeult, überall waren Trümmer und Müll.“

Das Weiße Haus teilte mit, US-Präsident Donald Trump sei über den Vorfall informiert worden und werde auf dem Laufenden gehalten. Trump meldete sich zudem via Twitter zu Wort: „Es sieht wie eine weitere Attacke einer sehr kranken und gestörten Person aus“, schrieb Trump. Die Ermittler arbeiteten das Ereignis auf. „NICHT IN DEN USA!“, beendete Trump in Großbuchstaben seine erste Reaktion.

Später kündigte er an, dass er seine Regierung angewiesen habe, die Sicherheitsüberprüfungen zu verschärfen. „Ich habe das Heimatschutzministerium gerade damit beauftragt, unser schon jetzt extremes Programm an Sicherheitsüberprüfungen zu intensivieren“, twitterte Trump am Dienstagabend (Ortszeit). „Es ist in Ordnung, politisch korrekt zu sein, aber nicht dafür!“, fügte er hinzu.

Sollte sich die Einschätzung der Sicherheitsbehörden bestätigen, wäre dies der erste Terroranschlag in der Amtszeit von Präsident Trump. Der Republikaner hat sich vehement für eine Verschärfung der Einwanderungspolitik in den USA stark gemacht und dies damit begründet, dass er die Terrorgefahr für die USA als sehr konkret einschätze. So wollte er ein Einreiseverbot für Menschen aus überwiegend muslimisch geprägten Ländern einführen, scheiterte damit aber vor Gerichten. Trotz aller scharfen Rhetorik sind extremistisch motivierte Anschläge in den USA vergleichsweise selten.

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