Terroranschlag in Kabul Geheimdienste warnten vor Anschlag auf deutsche Botschaft

Mindestens 150 Menschen kamen im Mai bei einem Bombenanschlag in der Nähe der deutschen Botschaft ums Leben. Der deutsche Militärgeheimdienst erhielt wohl schon Monate vorher Informationen auf den Anschlag.

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Das Botschaftsgebäude wurde verwüstet, aber deutsches Personal in dem Gebäude blieb unverletzt. Quelle: dpa

Berlin Schon Monate vor dem verheerenden Bombenanschlag auf die deutsche Botschaft in der afghanischen Hauptstadt Kabul hatten Geheimdienste einem Bericht zufolge erste Hinweise auf die geplante Tat. Entsprechende Warnungen hätten die deutschen Nachrichtendienste weitergeleitet, berichtete rbb-Inforadio am Donnerstag unter Berufung auf Sicherheitskreise. Es sei sogar bekannt gewesen, wie der Anschlag verübt werden solle.

Bei der Explosion der in einem Tanklastwagen versteckten Bombe in unmittelbarer Nähe der Botschaft starben am 31. Mai mindestens 150 Menschen und 450 wurden verletzt. Das Botschaftsgebäude wurde verwüstet, aber deutsches Personal in dem Gebäude blieb unverletzt.

Bereits am 18. Januar, also gut fünf Monate vor dem Anschlag, habe der deutsche Militärgeheimdienst MAD einen Hinweis auf den Anschlagsplan erhalten, berichtete rbb-Inforadio. Schon zu diesem Zeitpunkt sei die Rede davon gewesen, dass ein Anschlag mit einem Tanklastwagen zur Abwasserentsorgung geplant sei. Später habe es weitere Warnungen gegeben.

Die Sprengladung war nach rbb-Informationen auch deutlich größer als bisher angenommen: Nicht 1000 Kilogramm, wie bisher bekannt, sondern 10.000 Kilogramm Sprengstoff sollen sich in dem Tanklaster befunden haben.

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