Terrorziel Düsseldorf Mutmaßliches IS-Mitglied hatte BND-Kontakte

Im Auftrag der Terrormiliz IS haben vier Männer angeblich einen Anschlag in der Düsseldorfer Altstadt vorbereitet. Ein konkreter Beweis dafür liegt noch nicht vor. Offenbar gibt es aber eine Verbindung zum BND.

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An der U-Bahn-Station Heinrich-Heine-Allee haben IS-Terroristen angeblich einen Anschlag geplant. Quelle: dpa

Berlin Ein 25-jähriger Syrer, der im Februar der Polizei in Paris von einem angeblichen Anschlagsplan der Extremistenmiliz IS in der Düsseldorfer Altstadt erzählte, verfügte einem Medienbericht zufolge über Kontakte zum Bundesnachrichtendienst (BND). Eine BND-Quelle, die mehrfach im Auftrag des Geheimdienstes in den Nahen Osten reiste, habe Saleh A. als Informanten geführt, berichtete die Zeitung „Welt am Sonntag“ vorab unter Berufung auf Sicherheitskreise. Es gebe zwar keine „unmittelbare Verbindung“ zwischen dem Syrer und dem BND, aber er sei ein „Zuträger“ einer wichtigen BND-Quelle.

Der Auslandsgeheimdienst erklärte auf Anfrage, der BND äußere sich zu geheimhaltungsbedürftigen Angelegenheiten nur gegenüber der Bundesregierung oder gegenüber den zuständigen, geheim tagenden Gremien des Bundestages.

A., der in Deutschland als Asylbewerber gemeldet ist, war Anfang des Jahres nach Paris gefahren. Dort hatte er sich im Februar der Polizei gestellt und nach Angaben der Bundesanwaltschaft die Anschlagspläne einer angeblichen IS-Zelle offenbart, was zu monatelangen Ermittlungen führte. Gemeinsam mit drei anderen Syrern sei er beauftragt worden, in der Düsseldorfer Altstadt Anschläge zu verüben. Auch von Selbstmordattentätern war die Rede. Anfang Juni wurden drei mutmaßliche Komplizen in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Brandenburg festgenommen.

Der Zeitung zufolge gibt es mittlerweile bei Sicherheitsbehörden und Justiz erhebliche Zweifel am Wahrheitsgehalt der Aussagen von A. Der Mann soll sich mehrfach in Widersprüche verwickelt haben. Zudem lägen keine konkreten Beweise vor, dass tatsächlich Attentate vorbereitet wurden.

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