Theresa May Europa in Zeiten Trumps: Wie schlimm wird es wirklich?

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Mit der Einigkeit der EU-Länder könnte es schnell vorbei sein

Doch die Sicherheitspolitik ist längst nicht die einzige Baustelle: Schon unmittelbar nach der Brexit-Entscheidung der Briten hat die EU versucht, einen pragmatischen Reformkurs einzuschlagen - der auf einem Sondergipfel in Bratislava verabschiedete Fahrplan gilt nach wie vor: EU-Außengrenzen besser schützen, Flüchtlingspakt mit der Türkei umsetzen, eine gemeinsamen Grenz- und Küstenwache etablieren. Im Kampf gegen den Terror soll der Informationsaustausch verbessert werden. Auch neue Jobs vor allem für die junge Generation versprachen die 27 verbleibenden Mitgliedsländer.

Merkel sagte damals: „Es geht darum, durch Taten zu zeigen, dass wir besser werden können.“ Aber die Risiken sind nicht zu übersehen. Euro- und Bankenrettung haben ebenso wie die Flüchtlingskrise in den letzten Jahren viel Kraft gekostet. Hinzu kommt: Bis zum Herbst stehen wichtige Wahlen in Frankreich, den Niederlanden und Deutschland an.

Sollte Trump etwa Sanktionen gegen Russland wegen des Ukraine-Konflikts lockern, wäre es mit der Einigkeit der EU-Länder schnell vorbei. In der Finanzpolitik sind die Gegensätze zwischen Nord und Süd längst nicht überwunden. In Polen, Ungarn und anderen Ländern werden autoritäre Tendenzen immer stärker. Trump genießt dort durchaus Sympathien.

Freuen können sich derzeit nur die Rechten. Passend an diesem Samstag trafen sich europäische Rechtspopulisten in Koblenz und feierten den neuen Präsidenten Trump. Und der Niederländer Geert Wilders macht die AfD-Chefin Frauke Petry schon einmal zur Kanzlerkandidatin. „Frauke statt Angela“ ruft er in den Saal und löst damit Begeisterungsstürme aus.

Wem das absurd und aberwitzig erscheint, mag sich daran erinnern, wie chancenlos eine Kandidatur Donald Trumps noch vor einem Jahr aussah.

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