Trotz Sanktionen Katar hält an Firmenbeteiligungen im Ausland fest

Ungeachtet der Sanktionen plant das Golf-Emirat Katar weitere Investitionen im Ausland. Der Staatsfonds plane keinen Ausstieg aus ausländischen Unternehmen, so Scheich Abdullah bin Mohamed bin Saud al-Thani.

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Katar plant weitere Investments in ausländische Unternehmen. Quelle: dpa

Trotz der Sanktionen gegen Katar zeichnet sich kein Ausstieg des Golf-Emirats bei internationalen Konzernen ab. Die Maßnahmen gegen das Land hätten keinen Einfluss auf die Investitionsstrategie des Staatsfonds Qatar Investment Authority (QIA), sagte Scheich Abdullah bin Mohamed bin Saud al-Thani am Mittwoch der Zeitung "Lusail". Damit trat der Chef des Staatsfonds Spekulationen entgegen, Katar könnte wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten angesichts der Sanktionen Beteiligungen verkaufen. Das Emirat ist Großaktionär unter anderem bei Volkswagen, der Credit Suisse, Barclays oder Hapag-Lloyd. Vielmehr wolle das Land seine Beteiligungen im Ausland ausbauen. "Wir kommen gerade von einer Tour durch mehrere Länder weltweit", sagte Scheich Abdullah dem Blatt aus Katar. QIA wolle demnächst weitere signifikante Investitionen ankündigen.

Einige arabische Länder werfen Katar vor, zu enge Beziehungen zum Erzfeind Iran zu unterhalten und außerdem Terrorgruppen zu unterstützen. Saudi-Arabien, Ägypten, die Vereinigten Arabischen Emirate und Bahrain hatten daher Anfang Juni wichtige diplomatische und wirtschaftliche Beziehungen gekappt. Katar hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Seither ist die Wirtschaft des Emirats unter Druck. Ökonomen hatte daher spekuliert, der Staatsfonds könnte über den Verkauf seiner Beteiligungen weitere Mittel heranschaffen.

Die etwas gesunkene Beteiligung an der Credit Suisse sei nicht auf massive Verkäufe zurückzuführen, sagten Insider. Das Golfemirat hält nach Angaben der Schweizer Börse SIX insgesamt ein Paket von 15,91 Prozent - nach 17,98 Prozent Anfang Juni. Knapp fünf Prozent davon besitzt das Emirat direkt - den Rest in Form von Kaufrechten.

Zwar habe Katar einige Aktien verkauft. Großteils sei der geringere Anteil jedoch auf die steigende Aktienanzahl im Zuge der Credit-Suisse-Kapitalerhöhung zurückzuführen, sagte eine mit der Sache vertraute Person.

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