Trotz Sparmaßnahmen Spanien ist so hoch verschuldet wie nie

Die Wirtschaft schrumpft, die Schulden wachsen: Spanien rutscht immer weiter ab. Bei über 900 Milliarden Euro liegen die Verbindlichkeiten des Euro-Krisenstaates mittlerweile. Auch bei der Arbeitslosigkeit hakt es.

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Bettler auf Barcelonas Straßen: Die öffentlichen Schulden werden weiter wachsen. Quelle: dapd

Madrid Das Euro-Krisenland Spanien steht so tief in der Kreide wie nie zuvor. Trotz der drastischen Einsparungen der konservativen Regierung kletterten die Schulden des spanischen Staates zum 31. März auf 923,31 Milliarden Euro. Das seien 87,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP), teilte die Zentralbank am Montag in Madrid mit. Im Vergleich zum 31. Dezember (884 Milliarden) betrug der Anstieg 4,4 Prozent.

Die Regierung von Ministerpräsident Mariano Rajoy will 2013 das Haushaltsdefizit, das sich im vergangenen Jahr auf rund 7 Prozent der Wirtschaftsleistung belief, auf 4,5 Prozent herunterschrauben. Nach amtlicher Schätzung sollen die öffentlichen Schulden dann auf 91,4 Prozent des BIP klettern.

Erst Ende April musste die konservative Regierung von Ministerpräsident Mariano Rajoy einräumen, dass die Wirtschaft stärker schrumpft als zuvor erwartet und die Prognose für dieses Jahr deutlich nach unten korrigieren. Wie Wirtschaftsminister Luis de Guindos mitteilte, wird das Bruttoinlandsprodukt (BIP) nach der neuen Prognose 2013 voraussichtlich um 1,3 Prozent sinken. Bisher war Madrid nur von einem Minus von 0,5 Prozent ausgegangen. Die EU rechnet sogar damit, dass die spanische Wirtschaft um 1,5 Prozent schrumpfen wird.

Auch das Ziel eines Abbaus der Arbeitslosigkeit werde in dieser Legislaturperiode nicht erreicht, hieß es im April. Für 2013 rechnet die Regierung mit der Rekordhöhe von 27,1 Prozent. 2015 seien 25,8 Prozent zu erwarten, sagte der Minister.

Als Rajoy Ende 2011 die Macht übernommen hatte, betrug die Arbeitslosenquote 22,8 Prozent. De Guindos betonte, ohne die Reformpolitik der Regierung wäre die Arbeitslosigkeit noch höher.

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