Trump fordert schärfere Sanktionen USA machen in Nordkorea-Konflikt Druck auf China

Die Regierung in Washington will schärfere Sanktionen gegen Nordkorea erreichen - und richtet eine Reihe unmissverständlicher Warnungen an China. Der Konflikt mit Pjöngjang dürfte auch wichtiges Thema beim G20-Gipfel werden.

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Trump: China solle aufhören, Handel mit Nordkorea zu betreiben. Quelle: dpa

Der Konflikt mit Nordkorea wird vermutlich den Aufenthalt von US-Präsident Donald Trump in Europa überschatten. Während die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, Pjöngjang am Mittwoch im Sicherheitsrat warnte, sprach Trump mit dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi über Nordkorea. Dem Weißen Haus zufolge betonte er bei dem Telefonat an Bord der Air Force One nach Warschau, dass Staaten aufhören müssten, nordkoreanische Gastarbeiter zu beschäftigen. Etwas, das jüngst auch sein Chefdiplomat Rex Tillerson gefordert hatte.

Die USA wollen nach Nordkoreas erstem erfolgreichen Test einer Interkontinentalrakete die Sanktionen gegen das Land verschärfen. Haley kündigte an, in den kommenden Tagen einen neuen Resolutionsentwurf einzubringen, der die internationale Reaktion proportional zur Eskalation Nordkoreas erhöhe.

Welche Sanktionen sie genau in einer neuen Resolution verankern will, sagte sie zwar nicht. Haley betonte aber, bei einem Schulterschluss der Weltgemeinschaft könnte Nordkorea von Devisen, Öl und Waffen abgeschnitten werden.

Indes wird erwartet, dass Trump bei seinem Aufenthalt in Europa Staatenlenker der Europäischen Union zum Konsens im Nordkorea-Konflikt auffordern wird. Ergebnis könnte etwa mehr finanzieller Druck auf Pjöngjang sein.

Haley sah zunächst vor allem den Handel als Druckmittel: Sollte China als wichtigster Handelspartner Nordkoreas die Sanktionen gegen das abgeschottete Land missachten, setze es seinen gesamten Handel mit den USA aufs Spiel, sagte sie. Auch Trump kritisierte auf Twitter, China habe seinen Handel mit Nordkorea weiter gesteigert, statt das Land wirtschaftlich unter Druck zu setzen. In einem anderen Tweet schrieb er: „Die Vereinigten Staaten haben einige der schlechtesten Handelsabkommen in der Geschichte der Welt gemacht. Warum sollten wir diese Abkommen fortsetzen, mit Ländern, die uns nicht helfen?“

Nach Angaben des südkoreanischen Spionagedienstes arbeiten zwischen 50.000 und 60.000 Nordkoreaner im Ausland, demnach vor allem in China und Russland. Haley sagte in ihrer Rede in New York, China habe eine Schlüsselrolle bei der Erhaltung des Friedens und der Verhinderung einer Katastrophe in der Region. „Wir werden mit China arbeiten. Wir werden mit jedem Land arbeiten, das Frieden will, aber wir werden nicht die unzureichenden Ansätze der Vergangenheit wiederholen, die uns an diesen dunklen Tag gebracht haben.“

Während Haley warnte, dass Nordkorea gerade dabei sei, seine Möglichkeiten für eine diplomatische Lösung des Konflikts schnell zu verlieren, rief der südkoreanische Präsident Moon Jae In zu mehr Diplomatie und weiteren Sanktionen auf. „Ich denke, die Nordkorea-Frage sollte mit friedlichen Mitteln gelöst werden“, sagte er. Moon und Trump werden nach Gesprächen in der vergangenen Woche in Washington beim G20-Gipfel erneut aufeinandertreffen.

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