Trump vs. Clinton Die Wirtschaft in der Wahlkampfzone

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Staat und Staatsfinanzen

Der Immobilien-Unternehmer Trump will all den radikalen Steuersenkungsplänen zum Trotz die Staatsschulden der USA von fast 19 Billionen Dollar abbauen. Dieser Schuldenberg sei unfair gegenüber der jungen Generation, der er verspricht: "Wir werden Euch nicht damit alleine lassen". Defiziten im Staatshaushalt will er ein Ende bereiten. Clinton hält sich mit solchen Versprechungen zurück. Auch ihre Pläne sind teuer und die Finanzierung ungeklärt. Womöglich braucht sie den Staat noch.

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Handel- und Währungspolitik

Die Gefährdung von US-Arbeitsplätzen durch Billigwaren aus dem Ausland wollen Clinton wie Trump unterbinden. Trump spricht von massiven Strafzöllen, die er auf bestimmte Importe aus Mexiko, China oder anderen Ländern erheben will. So weit geht Clinton noch nicht. Trump wie Clinton wollen aber insbesondere China die Stirn bieten, wenn die nach den USA zweitgrößte Wirtschaftsmacht der Welt auf Kosten der Handelspartner mit einem niedrigen Währungskurs oder Dumpingpreisen versucht, sich Vorteile zu verschaffen. Während Trump in der Handelspolitik generell den Beschützer der US-Wirtschaft spielen will, gibt sich Clinton überzeugt: Die USA sind stark genug, um sich im Wettbewerb zu behaupten.

Überraschend einig sind sich Trump und Clinton inzwischen in ihrer Ablehnung aktueller Freihandelsabkommen, wie der nordamerikanischen Nafta-Vereinbarung und dem vor der Umsetzung stehenden Transpazifischen Abkommen TPP. Dazu hatte Clinton vor nicht allzu langer Zeit eine andere Auffassung. Allerdings geht sie nicht so weit wie Trump, die Globalisierung selbst in Frage zu stellen. Das Freihandelsabkommen TTIP mit der EU, das derzeit noch in Verhandlungen steht, spielt im Wahlkampf zwar kaum eine Rolle. Trump aber hat auch hierzu schon Ablehnung signalisiert. Für ihn schadet ein freierer Zugang der Europäer zum US-Markt schlichtweg den US-Firmen. Auch Clinton ist skeptisch.

50 prominente Republikaner haben mit scharfen Worten vor einer Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten gewarnt - dem Kandidaten ihrer eigenen Partei.

Energie- und Klimapolitik

In der Energie- und Klimapolitik stehen sich die Positionen von Trump und Clinton diametral entgegen. Clinton will die USA zur weltweiten "Supermacht" des 21. Jahrhundert in Sachen saubere Energie machen und stärker auf erneuerbare Energien setzen. Trump will die USA von den ehrgeizigen Klimaschutzvereinbarungen von Paris abkoppeln, die Umwelt- und Emissionsvorschriften lockern und eine Rückbesinnung auf fossile Energieträger einläuten: "Wir werden die Kohle retten." Die umstrittene Fracking-Energiegewinnung sieht Trump positiv.

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