Trump zu Putin „Wir haben auch viele Killer“

Auf die Aussage eines Interview-Gesprächspartners, Putin sei „ein Killer“, erwidert Trump, auch die USA hätten „viele Killer“. Er hege großen Respekt für seinen russischen Amtskollegen. Die Demokraten sind empört.

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In einem Interview sagte der US-Präsident, er würde seinen russischen Amtskollegen respektieren. Es sei besser, sich mit Russland zu vertragen. Quelle: dpa

Washington/Berlin US-Präsident Donald Trump hat in einem Interview erklärt, seinen russischen Amtskollegen Wladimir Putin zu respektieren. Auf die Frage, warum er dies tue, sagte Trump in einem Gespräch mit dem Fox-Moderator Bill O'Reilly, das am Sonntagnachmittag (Ortszeit) ausgestrahlt werden sollte: „Ich respektiere viele Leute, aber das bedeutet nicht, dass ich mit ihm zurechtkommen werde.“ Es sei besser, sich mit Russland zu vertragen als nicht.

O'Reilly sagte über Putin, dass dieser „ein Killer“ sei. Trump antwortete: „Es gibt viele Killer. Wir haben viele Killer. Was glauben Sie? Unser Land ist so unschuldig?“ In einem vom Sender Fox veröffentlichten Auszug aus dem Interview führte Trump keine spezifischen US-Handlungen an. Es war unklar, ob er später in dem Gespräch seinen Kommentar ausweitete oder Kontext hinzufügte.

Allerdings gab es von Seiten der Demokraten Kritik an Trumps Äußerungen. „Ich glaube nicht, dass es irgendeinen Vergleich gibt“, sagte die Senatorin Amy Klobuchar in der Sendung „This Week“ von ABC. Der ranghöchste Republikaner im Senat, Mitch McConnell, distanzierte sich vom Präsidenten. „Putin ist ein ehemaliger KGB-Agent“, sagte er in der CNN-Sendung „State of the Union“. „Er ist ein Schlägertyp. Er wurde nicht auf eine Art und Weise gewählt, die die meisten Leute als glaubwürdige Wahl betrachten würden.“

Zwar werde er nicht alles rezensieren, was Trump sage, erklärte McConnell. Doch glaube er, dass Amerika „außergewöhnlich“ sei. „Amerika ist anders, wir operieren in keiner Weise so, wie die Russen es tun.“

Während Putins Jahren an der Macht sind mehrere prominente russische Oppositionelle und Journalisten ermordet worden. Trump hat seit langem den Wunsch nach besseren Beziehungen mit Moskau geäußert. Er hat Putin gelobt und signalisiert, dass das Verhältnis der beiden Länder erneuert werden könnte, selbst nachdem US-Geheimdienstbehörden festgestellt hatten, dass Russland sich in den US-Präsidentschaftswahlkampf eingemischt hatte, um Trump zu einem Sieg gegen die Demokratin Hillary Clinton zu verhelfen. Putin für seinen Teil hat Trump als „sehr klugen und talentierten Mann“ bezeichnet.

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