Istanbul Nach Gefechten im Süden und Osten der Türkei mit mindestens 20 toten Soldaten hat die Luftwaffe dort die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK angegriffen. Mehrere PKK-Kämpfer seien bei den Luftangriffen in der Nacht zu Sonntag getötet worden, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu.
Darunter sei ein regionaler Anführer der Kurdenmiliz. Insgesamt habe die Luftwaffe zehn Ziele in der osttürkischen Provinz Van und in der südosttürkischen Provinz Hakkari bombardiert.
Die Regierung kündigte am Sonntag ein Förderpaket in Milliardenhöhe für den vom eskalierenden Kurdenkonflikt schwer betroffenen Osten und Südosten an. Bei einem Besuch in der Kurdenmetropole Diyarbakir sagte Ministerpräsident Binali Yildirim nach Angaben von Anadolu, die Regierung werde umgerechnet drei 3 Milliarden Euro investieren.
Yildirim versprach 80 neue Fabriken sowie 40.000 Arbeitsplätze und kündigte Investitionen im Verkehrs-, Energie- und Infrastrukturbereich an. Außerdem sollten neue Krankenhäuser, Schulen, Flughäfen und Stadien entstehen.
Im Sommer vergangenen Jahres war eine Waffenruhe mit der PKK zusammengebrochen. Seitdem eskaliert der Konflikt wieder.
Vor den jüngsten Luftschlägen wurden bei Gefechten in Van und Hakkari 20 Soldaten getötet und 34 weitere verletzt, wie die jeweiligen Provinzbehörden mitteilten. Anadolu berichtete vor den Luftangriffen unter Berufung auf abgehörten PKK-Funkverkehr, mehr als 100 PKK-Kämpfer seien in Hakkari „neutralisiert“ worden.
Eine Bestätigung der PKK dafür gab es nicht. Mit „neutralisiert“ meinen die türkischen Behörden „kampfunfähig machen“, was meist töten bedeutet, aber auch verletzen oder gefangennehmen heißen kann.