Türkei Ermittler stellen Identität des Attentäters von Istanbul fest

Die Identität des Attentäters auf einen Istanbuler Nachtclub ist nach Angaben des türkischen Außenministers bekannt. Trotzdem fehlt von dem Verdächtigem jede Spur.

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In der westtürkischen Stadt Izmir wurden nach Angaben der Nachrichtenagentur DHA im Zusammenhang mit dem Angriff 27 Verdächtige festgenommen. Quelle: dpa

Istanbul Die Personalien des Täters seien festgestellt worden, sagte der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu in einem Gespräch mit der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu am Mittwoch. Details nannte er jedoch nicht. Die Fahndung nach dem Flüchtigen dauere an.

Zu dem Angriff in der Silvesternacht auf den Club Reina mit 39 Toten hatte sich die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekannt. Trotz zahlreicher Festnahmen, darunter die der Ehefrau des mutmaßlichen Angreifers, vermeldete die türkische Polizei bislang jedoch keinen Durchbruch bei der Fahndung.

In der westtürkischen Stadt Izmir wurden nach Angaben der Nachrichtenagentur DHA im Zusammenhang mit dem Angriff 27 Verdächtige festgenommen. Damit steigt die Gesamtzahl der Festnahmen auf 43. Darunter befinden sich auch zwei Ausländer, die am Istanbuler Atatürk-Flughafen in Gewahrsam genommen wurden.

Der Täter war in der Silvesternacht in den Club im Stadtteil Ortaköy eingedrungen und hatte wahllos auf Feiernde geschossen. Seitdem ist er auf der Flucht. Türkische Medien veröffentlichten unscharfe Fotos und ein Video, das den mutmaßlichen Attentäter vor dem Massaker auf dem Istanbuler Taksimplatz zeigen soll. In dem knapp 40 Sekunden langen Video ist zu sehen, wie ein Mann auf einem belebten Platz herumläuft. Der dunkelhaarige junge Mann spricht dabei nicht.

Nach Angaben aus Sicherheitskreisen handelt es sich bei dem Tatverdächtigen um einen Mann aus Kirgistan. Er soll lange für die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) in Syrien gekämpft haben. Bereits im November sei der Attentäter in die Türkei eingereist und zunächst in der Islamistenhochburg Konya gewesen, berichtete die Zeitung „Habertürk“. Er habe dabei seine Frau und zwei Kinder mitgenommen, um unverdächtig zu wirken.

Der nach dem Putschversuch in der Türkei verhängte Ausnahmezustand wurde bis zum 19. April verlängert. Das Parlament in Ankara stimmte dem Antrag der Regierung am späten Dienstagabend zu. Unter dem Ausnahmezustand kann Staatschef Recep Tayyip Erdogan das Land mit Dekreten praktisch im Alleingang regieren. Diese Verordnungen müssen nachträglich vom Parlament abgenickt werden, was aber nur eine Formsache ist.

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