Türkei Gericht stoppt offenbar Entlassung von Journalisten

Zuerst wurde ihre Freilassung angeordnet, doch nun sind mehrere Journalisten laut einem Bericht noch in türkischer Haft. Ein Gericht blockierte demnach die Entlassung. Sie sollen Kontakt zum Prediger Gülen gehabt haben.

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Der türkische Popsänger (M.) wurde zusammen mit anderen Personen inhaftiert. Quelle: AP

Istanbul Nach der Anordnung ihrer Freilassung befinden sich einem staatlichen türkischen Medienbericht zufolge 21 Personen weiter in Haft. Die Nachrichtenagentur Anadolu berichtete am Samstag, ein Gericht habe die Haftentlassung von acht Personen blockiert. Die Staatsanwaltschaft habe zudem die weitere Inhaftierung von 13 weiteren Menschen angeordnet, gegen die nun auch wegen des mutmaßlichen Versuchs ermittelt werde, die Regierung zu stürzen.

Ein Gericht in Istanbul hatte am Freitag die Freilassung der 21 Personen bis zum Abschluss ihres Gerichtsverfahrens wegen Mitgliedschaft in einer bewaffneten Terrororganisation angeordnet. Bei den Angeklagten handelte es sich mehrheitlich um Journalisten. Sie müssen sich seit dieser Woche wegen mutmaßlicher Verbindungen zum in den USA ansässigen muslimischen Prediger Fethullah Gülen vor Gericht verantworten. Die Türkei macht Gülen für den gescheiterten Putschversuch vom 15. Juli verantwortlich. Er bestreitet die Vorwürfe.

Unter den inhaftierten Personen war der Sänger Attila Tas. Er hatte eine Zeitungskolumne geschrieben und satirische Tweets über Präsident Recep Tayyip Erdogan gepostet. Seit dem Putschversuch sind mehr als 41.000 Personen verhaftet worden.

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