Türkei „Zaman“-Journalisten drohen lange Haftstrafen

In der Türkei hat der Prozess gegen 30 Mitarbeiter der geschlossenen Zeitung „Zaman“ wegen mutmaßlicher Unterstützung des Putschversuchs im vergangenen Jahr begonnen. Den Angeklagten droht eine lebenslange Haftstrafe.

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Istanbul Vor einem türkischen Gericht hat am Montag der Prozess gegen 30 Mitarbeiter der geschlossenen Zeitung "Zaman" wegen mutmaßlicher Unterstützung des Putschversuchs im vergangenen Jahr begonnen. Den Journalisten und Managern wird unter anderem "Mitgliedschaft in einer bewaffneten Terror-Organisation" vorgeworfen. Durch ihre Verbindungen zu dem in den USA lebenden Prediger und Regierungsgegner Fethullah Gülen hätten sie versucht, die Regierung, das Parlament und die verfassungsmäßige Ordnung zu stürzen. Den Angeklagten droht eine lebenslange Haftstrafe.

Die Zeitung war mit Gülen verbunden, dem die Regierung vorwirft, den gescheiterten Putsch im Juli 2016 angezettelt zu haben. Gülen bestreitet das. Menschenrechtsgruppen zufolge sitzen derzeit mehr als 160 Journalisten in türkischer Haft, darunter auch der deutsche "Welt"-Korrespondent Deniz Yücel. Im Zusammenhang mit dem Putschversuch wurden nach Angaben des Justizministeriums mehr als 50.000 Menschen festgenommen. Gegen knapp 170.000 seien rechtliche Schritte unternommen worden.

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