London Die britische Unabhängigkeitspartei Ukip geht mit der Forderung nach einem Verbot von Gesichtsschleiern in den Wahlkampf für die Parlamentswahl am 8. Juni. Teil der sogenannten Integrationsagenda, die Ukip am Montag vorstellte, ist auch ein Verbot des islamischen Rechts, der Scharia, und ein Moratorium auf die Eröffnung neuer islamischer Religionsschulen. Diese solle es erst wieder geben, wenn sich die gesamte muslimische Gemeinschaft besser in die britische Gesellschaft integriere, heißt es bei der Partei. Die grüne Abgeordnete Caroline Lucas warf Ukip vor, Islamphobie zu verbreiten.
Ukip war eine der treibenden Kräfte für den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union. Nachdem die Partei dieses Ziel erreicht hat, sucht sie im politischen Spektrum Großbritanniens nach einem Profil und will bei der Wahl nun vor allem mit einem strammen Kurs gegen Muslime punkten.
Ukips einziger Abgeordneter im britischen Unterhaus hat jüngst die Partei verlassen. Ukip-Parteichef Paul Nuttall hat bisher noch nicht bekannt gegeben, ob er für die Wahl antreten will.