Ukraine-Konflikt Nato plant schnelle Eingreiftruppe in Osteuropa

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Zweitätiger Nato-Gipfel am Donnerstag

Der Sprecher des nationalen Sicherheitsrats der Ukraine, Andrej Lyssenko sagte unterdessen, ukrainische Truppen seien zum Rückzug vom Flughafen in der Rebellenhochburg Lugansk aufgefordert worden. Grund war den Angaben zufolge ein heftiger Angriff, für den Lyssenko „professionelle Artillerie-Schützen der russischen Streitkräfte“ verantwortlich machte. Er sagte, mindestens „vier Bataillone und taktische Gruppen“ des russischen Militärs seien in der Ukraine aktiv. Ein Bataillon besteht aus rund 400 Soldaten.

Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen: Die Bildung einer Einheitstruppe mit mehreren tausend Soldaten soll beschlossen werden. Quelle: REUTERS

Im Osten der Ukraine wächst die Sorge, dass die Aufständischen versuchen, eine Landverbindung zwischen Russland und der Halbinsel Krim unter ihre Kontrolle zu bringen. In der Region am Asowschen Meer hatten Rebellen vor wenigen Tagen eine neue Front eröffnet.

Die Soldaten für die schnelle Eingreiftruppe könnten nach den Worten des Nato-Generalsekretärs von den 28 Nato-Mitgliedsstaaten auf Rotationsbasis gestellt werden. Die Truppe, die auch aus der Luft und von See her unterstützt werden soll, werde eine „Speerspitze“ bilden und innerhalb kürzester Zeit bei jeglichen Bedrohungen, einschließlich seitens Russland, einsetzbar sein, erklärte Rasmussen.

Der zweitägige Nato-Gipfel im walisischen Newport beginnt am Donnerstag. Seit Moskau im März die bis dahin zur Ukraine gehörende Schwarzmeerhalbinsel Krim annektiert hatte, fordern östliche Nato-Staaten wie Polen eine aktivere Rolle des Bündnisses. Andere Mitglieder warnen davor, eine größere Truppenverbände permanent in Osteuropa zu stationieren, weil dies eine Abmachung zwischen Russland und der Nato von 1997 verletze.

Die jetzt geplante schnelle Eingreiftruppe könne ein Kompromiss sein, meinen Experten.

Den im April begonnenen Kämpfen zwischen Regierungstruppen und prorussischen Rebellen sind nach UN-Angaben bislang knapp 2600 Menschen zum Opfer gefallen.

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