Ukraine-Krise „Petersburger Dialog“ fordert Deeskalation

Die Teilnehmer des deutsch-russischen Gesprächsforums „Petersburger Dialog“ appellieren an Moskau und Kiew, die Lage in der Ukraine zu entschärfen. Der deutsche Vorsitzende setzt vor allem auf die Kooperation der Bürger.

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Der Vorsitzende des deutschen Lenkungsausschusses des Petersburger Dialoges, Lothar de Maizière (CDU), fordert Moskau und Kiew zur Deeskalation auf. Quelle: dpa

Leipzig Das deutsch-russische Gesprächsforum „Petersburger Dialog“ hat Moskau und Kiew zur Entschärfung der Lage in der Ukraine aufgefordert. Eine tragfähige Lösung des gefährlichen Konflikts sei nur erreichbar, wenn beide Seiten Zug um Zug zur Deeskalation beitrügen, erklärte das Gesprächsforum am Mittwoch zu Beginn eines kurzen Treffens in Leipzig. Es müssten sofort im gesamten Land alle illegalen und bewaffneten Gruppen entwaffnet und alle besetzten Gebäude geräumt werden.

Der Vorsitzende des deutschen Lenkungsausschusses des „Petersburger Dialogs“, Lothar de Maizière (CDU), sagte, das sei die Voraussetzung dafür, dass nach der Wahl im Mai in der Ukraine eine demokratisch legitimierte Regierung die Arbeit aufnehmen könne. Seiner Ansicht nach liegt die Zukunft der Ukraine in einem föderalen Staat.

Rund 200 Vertreter von Organisationen, Unternehmen und politischen Institutionen beider Länder trafen sich in Leipzig, um über die Auswirkungen der Ukraine-Krise auf das deutsch-russische Vertrauensverhältnis zu sprechen. Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) wurde aufgefordert, darzulegen, welche Schritte sie bisher zur Deeskalation auf beiden Seiten unternommen habe.

De Maizière sagte, gerade bei Konflikten wie in der Ukraine komme es auf die Kooperation der Bürger an. Die Politiker redeten nicht miteinander. „Aber wir sind nicht die Politik, wir sind eine Nichtregierungsorganisation“, betonte er. Das Motto der Tagung war: „Dialog ist gelebte Krisenbewältigung.“

Regierungssprecher Steffen Seibert sagte in Berlin, gewünscht sei eine offene Diskussion, „was uns eint und auch trennt“. Er betonte: „Die Bundesregierung hat da nur Gaststatus.“ Ursprünglich wollte sich die Bundesregierung Ende April zu Regierungskonsultationen mit Russland in Leipzig treffen, die Berlin nach der russischen Annexion der Krim aber absagte.

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