Ukraine-Krise Ukrainische Armee greift russischen Hilfskonvoi an

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Separatisten-Chef Igor Strelkow tritt zurück

Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben Lugansk von den Versorgungswegen der Aufständischen abgeschnitten. Die Kämpfe nahmen erneut an Härte zu. Beobachter sprachen von einem der verlustreichsten Tage seit Beginn der „Anti-Terror-Operation“ Mitte April. Die Regierungstruppen bombardierten die Großstadt Donezk, sagte Separatistenanführer Andrej Purgin. Regierungstruppen und Aufständische tauschten derweil je 26 Gefangene aus.
Separatisten-Chef Igor Strelkow zog sich aus der Führung der Aufständischen zurück. Der gebürtige Russe war „Verteidigungsminister“ der selbst ernannten „Volksrepublik Donezk“. Er gilt als Schlüsselfigur in den Kämpfen.
Eine der Folgen des Ukraine-Konflikts ist ein schwerer Handelsstreit zwischen dem Westen und Russland. Beide Seiten belegten sich gegenseitig mit Strafmaßnahmen.
Nach Angaben der EU-Kommission planen die Präsidenten Russlands und der Ukraine weitere Gespräche mit der Kommission. Dabei solle es unter anderem um Fragen um die Gasversorgung und eine Stabilisierung der politischen Situation gehen, teilte die Kommission nach einem Telefonat ihres Chefs José Manuel Barroso mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin am Donnerstagabend mit. Ein Datum nannte die EU-Kommission nicht.

Das ukrainische Parlament hatte zuvor ein Sanktionspaket gegen Russland in zweiter Lesung verabschiedet. Unklar war zunächst, ob davon auch die Durchleitung russischen Erdgases nach Westeuropa betroffen war.
Die Ukraine erließ zudem ein Überflugverbot gegen die russischen Gesellschaften Aeroflot und Transaero. Die Entscheidung Kiews ist eine Reaktion auf Sanktionen Moskaus. Der Schritt hat aber nichts zu tun mit den vom Parlament beschlossenen Strafmaßnahmen.
Russlands Präsident Putin forderte bei einem Treffen mit Ministern und Abgeordneten auf der Schwarzmeerhalbinsel Krim ein Ende des Tötens in der Ostukraine. Die Lage in der Ukraine sei eine humanitäre Katastrophe. „Russland wird alles in seiner Macht stehende tun, um die Kämpfe so schnell wie möglich zu beenden“, betonte er. Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko sprach mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bei einem Telefonat über den Konflikt.

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