Wien Österreich liefert den ukrainischen Oligarchen Dmitri Firtasch nicht an die USA aus. Die Anklage gegen ihn in den Vereinigten Staaten sei in Teilen politisch motiviert, entschied ein Gericht in der Hauptstadt Wien am Donnerstagabend. Zudem fehlten einige Papiere aus den USA, die für eine Auslieferung nötig seien.
In den USA besteht ein Haftbefehl gegen Firtasch. Das FBI ermittelt seit 2006 gegen ihn. Dem Unternehmer wird Bestechung und die Bildung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen. Nach früheren Angaben von Firtaschs Holding Group DF, die in Wien registriert ist, beziehen sich die Vorwürfe auf ein Projekt aus dem Jahr 2006 in Indien. Der Unternehmer wies die Anschuldigungen zurück.
Firtasch war im März 2014 in Österreich verhaftet worden. Gegen eine Kaution von 125 Millionen Euro kam er wenig später wieder auf freien Fuß. Er durfte Österreich nicht verlassen.
Firtasch galt als wichtigster Unterstützer des in der Ukraine gestürzten Präsidenten Viktor Janukowitsch. Nach den Massenprotesten in Kiew flüchtete er zunächst nach Russland. Firtasch ist Hauptanteilseigner am größten ukrainischen TV-Sender Inter.