Umdenken in der Abfallpolitik Deutsche Entsorger fordern Mülldeponien-Verbot in der EU

Ein Großteil der Abfälle in Europa landet auf Mülldeponien. Das ist klimaschädlich. Deutsche Entsorger fordern daher ein Verbot von Deponien in der EU – und Entschlossenheit auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft.

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Der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft fordert ein Ende der Mülldeponien. Quelle: dpa

Berlin Abfälle sind nicht per se Abfälle, sondern in erster Linie Ressourcen. Diese Sichtweise ist letztendlich entscheidend für das Erreichen der europäischen Klimaschutzziele. Zu diesem Ergebnis kommt eine Prognos-Studie im Auftrag des BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft.

„In der Kreislaufwirtschaft geht es längst nicht mehr nur um Müllabfuhr und Städtereinigung“, sagte BDE-Präsident Peter Kurth in Berlin. Eine konsequente Kreislaufwirtschaft sei „gelebte Ressourceneffizienz“, mit der bis 2030 mehr als zehn Prozent der europäischen CO2-Reduktionsziele erreicht werden könnten. Dazu sei es allerdings „dringend notwendig, die Deponierung von unbehandelten Abfällen europaweit zu verbieten“.

In Lettland, Rumänien und Griechenland zum Beispiel landen mehr als vier Fünftel der Abfälle auf Deponien – das ist schlecht für das Klima, weil dabei das Treibhausgas Methan entsteht und in die Atmosphäre dringt. Um Klima und Ressourcen zu schonen, plädiert der BDE für mehr Arbeitsteilung in der EU – mindestens so lange, bis die Länder eigene Infrastrukturen aufgebaut haben.

In Deutschland steigt die volkswirtschaftliche Bedeutung der Kreislaufwirtschaft seit Jahren. Mittlerweile erzielen laut Studie 11.000 Unternehmen der Branche rund 70 Milliarden Euro Umsatz jährlich. Die Zahl der Beschäftigten liegt bei 250.000 Menschen, das sind ebenso viele wie in der Energieversorgung. Das geplante Wertstoffgesetz, das auch in Deutschland die Recyclingquote erhöhen soll, lässt dennoch weiter auf sich warten.

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