UN-Bericht Kriegsparteien im Jemen verletzen Völkerrecht

Im Jemen sind im Konflikt zwischen der international anerkannten Regierung und der Huthi-Miliz bereits tausende Zivilisten gestorben. Einem vertraulichen UN-Bericht zufolge verletzten die Kriegsparteien das Völkerrecht.

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Ein Vater trauert um sein Kind. Im Jemen sind bereits tausende Zivilisten gestorben. Quelle: dpa

New York Die Kriegsparteien im Jemen verletzen einem vertraulichen UN-Bericht zufolge das Völkerrecht. Nach den Erkenntnissen eines Expertengremiums missbrauchten etwa die Huthi-Rebellen Zivilisten als Schutzschilde gegen Angriffe.

Der Vorfall habe sich in Al Mucha im Bezirk Tais ereignet. Die Nachrichtenagentur Reuters konnte den Bericht, der für den Sicherheitsrat verfasst wurde, am Donnerstag einsehen. Darin wird zudem der von Saudi-Arabien angeführten Allianz vorgeworfen, ein Wohnhaus bombardiert zu haben. Drei weitere Angriffe auf Zivilisten würden noch untersucht.

In dem Konflikt zwischen der international anerkannten Regierung und der Huthi-Miliz sind mehr als 6400 Menschen getötet worden, knapp die Hälfte von ihnen Zivilisten. 2,5 Millionen Menschen wurden aus ihrer Heimat vertrieben. Dem Bericht zufolge verletzt auch die anerkannte Regierung das Völkerrecht.

Nach Erkenntnissen der Experten profitieren radikale Islamisten von dem Bürgerkrieg. Die Gruppen Al-Kaida und Islamischer Staat konkurrierten um Kämpfer. Zudem habe der IS im März und April diesen Jahres im Jemen viel Geld bekommen, das er unter anderem für Anwerbungen und zum Kauf von Ausrüstung verwende. Woher das Geld kam, wurde in dem Bericht nicht erwähnt.

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