Juba Das südsudanesische Militär hat einem UN-Bericht zufolge bei Kämpfen rund um die südliche Stadt Yei im vergangenen Jahr mindestens 114 Zivilisten getötet. „Die eigentliche Zahl Toter und Verletzter ist wahrscheinlich wesentlich höher“, hieß es in einem am Freitag veröffentlichten Bericht des UN-Menschenrechtskommissars. Es gab demnach mehrere Massenhinrichtungen von Zivilisten, die verdächtigt wurden, Anhänger der Opposition zu sein. Die zwischen Juli 2016 und Januar 2017 rund um Yei begangenen Verbrechen könnten„ Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ darstellen.
Die Untersuchungsteams hatten wegen der angespannten Sicherheitslage und fehlender Kooperation des Militärs nur sehr eingeschränkt Zugang zu dem Gebiet um Yei. Bis zum Ausbruch der Gewalt in Yei hatte die Stadt Schätzungen zufolge bis zu 300.000 Einwohner. Bis zu zwei Drittel der Menschen sind seither geflohen, laut UN-Bericht zumeist ins nahe Uganda.
Im Südsudan brach 2013 ein Bürgerkrieg aus. Seither kommt es immer wieder zu Kämpfen zwischen den Anhängern von Präsident Salva Kiir vom Volk der Dinka und den Unterstützern des früheren Vizepräsidenten Riek Machar vom Volk der Nuer. Zehntausende sind ums Leben gekommen, etwa ein Drittel der Südsudanesen ist vor der Gewalt geflohen.