Unabhängigkeitsbewegung Gericht stoppt Abstimmung über Abspaltung Kataloniens

In Europa wird es zunächst kein zweites Unabhängigkeitsreferendum geben: Das spanische Verfassungsgericht hat die Abstimmung in Katalonien untersagt. Die Separatistenbewegung könnte nun deutlich intensiver werden.

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Bei Demonstrationen Anfang September haben Tausende das Referendum unterstützt. Quelle: dpa

Madrid Das spanische Verfassungsgericht hat Medienberichten zufolge eine für November geplante Volksabstimmung über eine Unabhängigkeit Kataloniens gestoppt. Die Richter wollten prüfen, ob das Referendum gegen das Grundgesetz des Landes verstoße, berichteten spanische Medien am Montag. Eine Sprecherin konnte zunächst nicht bestätigen, ob es in dem Fall eine Entscheidung gegeben hat. Sollte sich das Gericht damit beschäftigen, wäre die Abstimmung sofort ausgesetzt.

Der Präsident der autonomen Region hatte am Samstag einen Erlass unterzeichnet, der ein Referendum für den 09. November vorsieht. Die Zentralregierung in Madrid unter Ministerpräsident Mariano Rajoy hält das Vorgehen für illegal.

Katalonien ist etwa so groß wie Belgien und liegt im Nordosten des Landes an der Grenze zu Frankreich. Die vergleichsweise wohlhabende Region hat eine eigene Sprache und Kultur und kämpft schon länger für mehr Rechte. Experten gehen davon aus, dass in Katalonien Neuwahlen ausgerufen werden, wenn das Referendum gestoppt wird. Damit soll die Unabhängigkeitsbewegung gestärkt werden. Das Verfahren beim Verfassungsgericht könnte Jahre dauern.

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