Unabhängigkeitsreferendum Schottland will die zweite Abstimmung

Regierungschefin Sturgeon hält an ihrem Ziel fest – und ermahnt die britische Premierministerin May, die Entscheidung des schottischen Parlaments nicht zu ignorieren. Es drohe andernfalls ein „irreparabler Schaden“.

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Schottlands Premierministerin will ein zweites Mal über die Loslösung vom britischen Königreich abstimmen lassen. Quelle: AFP

Aberdeen Schottlands Regierungschefin Nicola Sturgeon wirft der britischen Premierministerin Theresa May vor, mit der Ablehnung eines zweiten Unabhängigkeitsreferendums dem politischen System des Königreichs irreparablen Schaden zuzufügen. Es gebe keine respektvolle Partnerschaft unter Gleichen mehr, sollte May eine Entscheidung des schottischen Parlaments für eine neues Referendum ignorieren, hieß es im Text einer Rede, die Sturgeon am Samstag auf dem Parteitag der regierenden Nationalisten halten wollte. Es wird erwartet, dass das schottische Parlament am Mittwoch Sturgeon bevollmächtigt, eine neue Volksabstimmung anzusetzen.

Die Entscheidung muss jedoch vom Londoner Unterhaus gebilligt werden, um rechtlich bindend zu werden. Sturgeon will das Referendum abhalten, sobald klar ist, unter welchen Bedingungen Großbritannien aus der EU austritt. May hatte erklärt, jetzt sei nicht die Zeit für ein neues Referendum. 2014 hatten die Schotten in einer Volksabstimmung gegen eine Loslösung vom Königreich votiert. Allerdings wurde Sturgeon im vergangenen Jahr mit einem Programm gewählt, das ausdrücklich die Möglichkeit einer neuen Abstimmung vorsah.

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