Madrid Die spanische Zentralregierung versucht die Unabhängigkeitsbestrebungen Katalonien durch eine stärkere finanzielle Kontrolle der Region zu unterbinden. Die Regierung beschloss am Freitag Maßnahmen, mit denen die Ausgaben der nordspanischen Region schärfer überwacht werden sollen. Damit soll verhindert werden, dass die Provinzregierung Geld für die Finanzierung des Unabhängigkeitsreferendums einsetzt. Die Zentralregierung werde die Finanzierung der wichtigsten öffentlichen Ausgaben übernehmen, sagte Haushaltsminister Cristobal Montoro. Die Maßnahmen blieben so lange in Kraft, so lange die „außergewöhnliche Situation“ anhalte.
Der Gouverneur Kataloniens, Carles Puigdemont, und Barcelonas Bürgermeisterin Ada Colau riefen den spanischen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy und König Felipe zum Dialog auf. Die Regionalregierung hatte am Donnerstag ihre Kampagne für das Referendum über die Unabhängigkeit vom spanischen Zentralstaat begonnen. Die Zentralregierung in Madrid hat die für den 1. Oktober geplante Volksabstimmung für ungesetzlich erklärt.