Ungarns neuer Präsident Vom Wahlkampfleiter zum Staatschef

Zwischen dem neuen Präsidenten Ungarns Janos Ader und dem Regierungschef Viktor Orban herrscht nicht immer Harmonie. Dies zeigte bereits die Vergangenheit.

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Insgesamt 30 Gesetze unterzeichnete der neu gewählte Präsident Janos Ader nicht auf Anhieb. Dieses Zögern missfiel Viktor Orban, sodass Ader beinahe nicht für eine weitere Amtszeit berücksichtigt worden wäre. Quelle: AP

Budapest Der neu gewählte ungarische Staatspräsident Janos Ader agiert nicht immer in völliger Harmonie mit dem machtvollen Regierungschef Viktor Orban. Rund 30 Gesetze hat er in seinen ersten fünf Jahren nicht auf Anhieb gegengezeichnet. Die meisten von ihnen verabschiedete die Regierungsmehrheit im Parlament unverändert in zweiter Lesung.

Der 57-jährige Jurist stammt aus der Kleinstadt Csorna in Westungarn. Er zählt zu den frühesten Mitgliedern der damaligen Jugendpartei und heutigen Regierungskraft Fidesz. Sein Fleiß und sein Organisationstalent prädestinierten ihn für Aufgaben im Apparat. In seiner Partei war er Wahlkampfleiter, Fraktionschef und vor 2012 Europa-Parlamentarier.

Orban missfiel Aders gelegentliche Ablehnung von Gesetzen. Eine Zeit lang erwog er sogar, ihn nicht mehr für eine zweite Amtszeit zu nominieren. Doch im Großen und Ganzen trägt der national-konservative Staatschef Orbans Politik mit. Ader hatte etwa keine Einwände angesichts der Abschottung gegenüber Flüchtlingen oder gegen Gesetze, die die Transparenz einschränken und Korruption begünstigen.

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