US-Haushaltskrise Amerikas absurdes Theater mit gefährlichem Ausgang

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Fiskalpolitik neu ordnen

Die größten Gläubiger der USA
Der Schuldenberg der USA wächst und wächst. Inzwischen ist die 15-Billionen-Dollar-Marke locker geknackt. Mit rund einem Drittel der Summe steht Washington im Ausland in der Schuld. Staaten und Investoren aus aller Welt halten (Stand Mai 2012) US-Staatsanleihen im Wert von mehr als fünf Billionen US-Dollar. Dem südlichen Nachbar der USA, Mexiko, schuldete die größte Volkswirtschaft der Welt im Mai nach Angaben des US-Finanzministeriums 46,3 Milliarden US-Dollar. Innerhalb von zwölf Monaten haben die Mexikaner ihren Besitz an US-Schuldscheinen fast verdoppelt: Vor einem Jahr hatte Mexiko noch US-Anleihen im Wert von 27,7 Milliarden US-Dollar im Portfolio. Quelle: REUTERS
Obama, Merkel Quelle: dpa
Schweizer Flagge Quelle: REUTERS
Obama, Putin Quelle: dpa
Flagge Großbritannien Quelle: dpa
Meer vor Nassau Quelle: dapd
Brasilien entwickelt sich immer mehr zu einer Wirtschaftsmacht. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs 2010 um 5,5 Prozent. Die heimische Währung hingegen macht Probleme: Der Real verteuerte sich zunehmend gegenüber dem US-Dollar. Zwischen Ende 2008 und Oktober 2010 wurde der Real um 38 Prozent aufgewertet. Die Zentralbank erhöhte daraufhin ihre Dollarbestände um ein Viertel auf über 270 Milliarden Dollar. Das Land besitzt derzeit US-Staatsanleihen im Wert von 243,4 Milliarden US-Dollar, der Wert steigt konstant. Brasilien liegt damit auf Rang 4. Quelle: dapd

Ums so erstaunlicher ist es, wie gelassen sowohl die US-Bürger bleiben als auch die gefürchteten Ratingagenturen, die noch im Sommer 2011, als sie die Kreditwürdigkeit der USA erstmals in der Geschichte herunterstuften, die Weltmärkte ins Chaos stürzten.

Die größten Pleitekandidaten der USA

Mit Sorge verfolgt dagegen die Europäische Zentralbank den erneuten Streit um das Haushaltsbudget in den USA: Die Amerikaner müssten die Fiskalpolitik neu ordnen und nicht immer alle paar Monate die Schuldenobergrenze verschieben und den Zentralstaat damit praktisch handlungsunfähig zu halten“, sagte EZB-Direktor Jörg Asmussen.

Haushaltsstreit in Washington lastet auf den Börsen

Der Leitindex Dow Jones Industrial gab in der vergangenen Woche 1,25 Prozent nach. Auch der breitere S&P-500-Index schloss die vergangene Handelswoche mit einem Minus ab. Beide Indizes fuhren damit nach drei Gewinnwochen hintereinander Verlust ein. Der Dow Jones Industrial fiel auf 15 258,24 Punkte, der S&P-500-Index fiel auf 1691,75 Punkte.

Dabei läuft es eigentlich ganz gut mit der US-Konjunktur: um immerhin 2,5 Prozent ist die Wirtschaft in den USA im zweiten Quartal gewachsen, die Stimmung ist grundsätzlich positiv bei den Unternehmen, wenn da nicht das Chaos in Washington wäre.

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