US-Präsident in Großbritannien Trumps Kutschen-Wunsch bringt London in Bredouille

Donald Trump wird im Herbst Großbritannien besuchen. Einem Bericht zufolge hat der US-Präsident einen speziellen Wunsch: Er will in einer goldverzierten Kutsche durch London fahren. Das sorgt beim Gastgeber für Probleme.

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Die britische Königin Elizabeth II. und ihr Mann Prinz Philip fahren in der goldenen Kutsche durch London. Quelle: dpa

London Der geplante Staatsbesuch von US-Präsident Donald Trump bereitet Großbritannien enorme Sicherheitsprobleme. Da Trump auf einer Fahrt in einer goldverzierten Kutsche bestehe, müssten sehr große Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden, berichtete die Zeitung „The Times“. Die Visite sei in der zweiten Oktoberwoche geplant. Der Buckingham-Palast und ein Regierungssprecher wollten am Sonntag in London keine Stellungnahme dazu abgeben.

Frühere US-Präsidenten wurden oft erst Jahre nach ihrem Amtsantritt mit dem vollen Pomp des Königshauses empfangen. Zum Staatsempfang gehört neben einer Prozession in der Kutsche auf Londons Paradestraße „The Mall“ auch ein Staatsbankett im Buckingham-Palast. Scotland Yard rechnet mit Zehntausenden Demonstranten bei Trumps Besuch.

Die Sicherheitsvorkehrungen im Oktober würden alle bisherigen Staatsbesuche in den Schatten stellen, zitierte die „Times“ britische Sicherheitskreise. Die Limousine, die Trump in den USA benutze, biete sogar Schutz vor kleinen Raketen. „Wenn er aber in einer Kutsche sitzt, die von Pferden auf der „Mall“ gezogen wird, dann steigt der Risikofaktor dramatisch an“, sagte eine nicht näher genannte Quelle. Die Limousine Trumps ist mit Karbon und Titan extrem gepanzert.

Wem ein solcher Staatsbesuch zusteht, entscheidet in erster Linie die britische Regierung. Diese Ehre wird nur wenigen zuteil. Nach Angaben des Buckingham-Palastes gibt es pro Jahr ein bis drei dieser Visiten in Großbritannien. Darunter seien bislang zwei US-Präsidenten gewesen: George W. Bush (2003) und Barack Obama (2011). Obama hatte aus Sicherheitsgründen auf die Kutschfahrt verzichtet.

Die britische Premierministerin Theresa May hatte Trump während ihres Besuchs in Washington Ende Januar im Namen der Queen eingeladen. Ein konkreter Termin für den Besuch wurde offiziell noch nicht genannt.

Zehntausende Briten hatten bereits gegen den Staatsbesuch in verschiedenen britischen Städten demonstriert. Sie werfen May vor, sich mit der Einladung bei Trump anzubiedern.

Mehr als 1,8 Millionen Briten sprachen sich zudem in einer Petition dafür aus, den Besuch mit allen zeremoniellen Ehren herabzustufen. Doch die Regierung in London betonte, dass die Einladung steht.

Eine Rede Trumps vor dem Londoner Parlament hatte Unterhaussprecher John Bercow bereits ausgeschlossen. In einer Aufsehen erregenden Rede warf er dem US-Präsidenten indirekt Sexismus und Rassismus vor.

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