US-Vorwahlen in Iowa Clinton siegt in Iowa hauchdünn vor Sanders

Hillary Clinton hat ihren Kontrahenten Bernie Sanders bei den Vorwahlen in Iowa nur ganz knapp hinter sich gelassen. Sie gewann mit weniger als 0,3 Prozent Vorsprung. Bei den Republikanern war Ted Cruz der große Sieger.

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Der demokratischen Kandidatin steht noch ein harter Kampf mit Bernie Sanders bevor. Quelle: AFP

Des Moines Große Überraschung für Republikaner und Demokraten bei den ersten Vorwahlen in den USA: In Iowa konnte im Lager der republikanischen Bewerber der erzkonservative Ted Cruz einen ersten Sieg verzeichnen. Der Senator aus Texas setzte sich gegen den Immobilien-Mogul und Umfragen-Spitzenreiter Donald Trump durch. Bei den Demokraten hatte die lange als natürliche Favoritin gehandelte Ex-Außenministerin Hillary Clinton im Duell gegen Bernie Sanders nur knapp die Nase vorn.

Clinton gewann letzten Endes mit weniger als 0,3 Prozent vor Sanders. Die Demokraten in Iowa erklärten die Abstimmung vom Montagabend zur „knappsten in der Geschichte der Vorwahlen in Iowa“. Eine Stimmennachzählung schloss die Partei aus. Ein Sprecher von Sanders, dem Senator aus dem Staat Vermont, kündigte nach einiger Überlegung schließlich an, auch keine zu beantragen.

Nun richten sich alle Augen auf die nächsten Vorwahlen am 9. Februar in New Hampshire, wo Trump Umfragen zufolge vorn liegt und auch Sanders einen Vorsprung hat.

Der kleine Agrarstaat Iowa fällt bei der Zuteilung der Delegierten für die nationalen Parteitage zwar zahlenmäßig kaum ins Gewicht, ist aber als der Auftaktort des Vorwahlreigens von strategischer und psychologischer Bedeutung. Mit seinem ersten Sieg im Rücken geht Senator Cruz entsprechend gestärkt in die nächsten Wochen. Seinem Erfolg verdankte der Liebling der erzkonservativen Tea-Party-Bewegung vor allem evangelikalen Wählern.

Für Trump war das Ergebnis in Iowa ein harter Schlag. Seit Monaten führt der Polit-Quereinsteiger trotz höchst umstrittener Äußerungen über Frauen und Minderheiten das Bewerberfeld der Republikaner an. In Iowa übte sich der betont selbstbewusst auftretende Geschäftsmann nun in Bescheidenheit: Mit dem zweiten Platz fühle er sich geehrt, sagte Trump. Sein Augenmerk gelte jetzt aber der nächsten Vorwahl in New Hampshire kommende Woche.

Dicht hinter Trump landete der Senator von Florida, Marco Rubio. Sein unerwartet starkes Abschneiden könnte seinen Status als Liebling der gemäßigten Republikaner festigen, die Cruz und Trump für zu extrem und daher unwählbar halten.

Bei den Demokraten ging Clinton nach dem Kopf-an-Kopf-Rennen schließlich mit 22 Delegiertenstimmen nach Hause, Sanders mit 21. Insgesamt waren für die Demokraten in Iowa 44 der sogenannten Wahlmänner zu holen, wobei der letzte Clinton zugeschlagen werden dürfte. Bei den Republikanern gehen von den 30 Stimmen mindestens acht an Cruz, sieben an Trump und sechs an Rubio. Die Delegierten bestimmen im Sommer bei den Nominierungsparteitagen letztlich die Präsidentschaftskandidaten. Für die Nominierung muss ein Bewerber bei den Demokraten mindestens 1237 Delegierte sammeln, bei den Republikanern sind es 2382.

Das Bewerberfeld der Republikaner lichtete sich nach der Vorwahl in Iowa etwas: Mike Huckabee erklärte auf Twitter das offizielle Ende seiner Wahlkampfkampagne. Er hatte sich bereits vor acht Jahren erfolglos um das Präsidentenamt bemüht.

Bei den Demokraten gab Martin O'Malley seine Ambitionen auf das Präsidentenamt auf. Damit verblieben Clinton und Sanders im Rennen.

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